Es gibt einen Grund, warum ich mir Nagaland für den letzten Tag vorgenommeb habe. Der Grund hat einen Namen: Axone.
Axone oder Akhuni sind fermentierte Sojabohnen, die dem Gericht einen spezifischeb Geschmack verleihen, ähnlich wie Miso. Es ist der Umami-Geschmack des Axones, der 5. Geschmack, der fast allen Nagaland-Gerichten das besondere Aroma verleiht. Umami ist ein Geschmack, der oft in proteinreichen Lebensmitteln zu finden ist und als „wohlschmeckend“ beschrieben wird.
Trotzdem hat mir dieses Axone ziemliche Kopfschmerzen bereitet. Es war überhaupt nicht verfügbar und die einzige Möglichkeit, es zu bekommen, war, es selbst zu machen. Es gibt einige YouTube-Videos, die den Herstellungsprozess von Nagastyle Axone in 4 Tagen zeigen. Offenbar braucht man entweder einen trockenen sonnigen Platz oder ein rauchiges Feuer. Obwohl ich beides nicht hatte (Regenzeit), habe ich trotzdem versucht, die gekochten und leicht pürierten Sojabohnen, in ein Handtuch gewickelt, im Ofen zu fermentieren.
Es gab definitiv einen deutlichen Käsegeruch und etwas Schimmel nach 2 Tagen. Nun, anscheinend sollte es während des Prozesses zu einer Schimmelbildung kommen. Aber da ich nicht wusste, ob es das Richtige war und meinen Freund nicht mit dem Geruch töten wollte, musste ich die stinkende Sojabohne in den Mülleimer werfen.
Warum rede ich so viel über dieses Axone? Nun, es ist eine wichtige Zutat für das Nagaland-Gericht Galho – ein Reisgericht, das mit Blattgemüse, Reis, Räucherfleisch und Axone zubereitet wird.
Jetzt hatte ich keine 2 Hauptzutaten! Ehrlich gesagt hatte ich das gefühl, diesen Galho ohne Axone und geräuchertem Fleisch zu kochen, ist wie Pizza ohne Käse oder Thai-Curry ohne Currypaste zu machen.
Trotzdem habe ich den Reis mit Gemüse und frischen Sojabohnen und ein bisschen Sojasauce gekocht. Es schmeckte wie ein gesunder Reisbrei und kommt wohl bei weitem nicht an das zu empfehlende Nagaland-Original heran. Ich kann es kaum erwarten, bald richtiges Axone in meine Hände zu bekommen.
Das zweite Gericht kommt dem Geschmack von Nagaland viel näher und zum Glück hatte ich alle Zutaten dafür. Leider hat es mich fast umgebracht.
Stellt euch vor: Das letzte Gericht meines ganzen Projekts und so ein Endergebnis.
Das Gericht bestand aus frittierten Tarowurzeln, frittiertem Kohl mit Bohnen und Sesam und einem Dressing aus Ingwersaft, Zitrone und Honig.
Taro-Wurzeln, in Indien als „Arbi“ bekannt, sind in Nagaland sehr verbreitet.
Wusstest du, dass rohe Taro-Wurzeln beim Verzehr aufgrund von Calciumoxalat giftig sind?
Ich wusste es nicht. Aber das Jucken an den Fingern beim Schälen der winzigen Wurzel hätte mir den Hinweis geben sollen.
Um zu überprüfen, ob die gebratenen Taro-Wurzeln fertig waren, hatte ich eine probiert. Offenbar war sie noch roh, denn plötzlich fing mein ganzer Mund und Hals an zu jucken und zu brennen, als hätte ich Brennnesseln gegessen.
Ich hatte große Angst vor einem allergischen Schock und schluckte schnell eine Antihistaminikum-Tablette und rief nach meinem Freund. Er hat mich beruhigt. Da er von der Toxizität wusste, sagte er, dass sie nach einer Weile verschwinden wird. Nun, es tat. Und anstatt die Wurzeln nur zu braten, goss ich Wasser darüber und kochte sie gründlich auf, damit das giftige Calciumoxalat reduziert wurde.
Da ich bei beiden Gerichten schon im Vorhinein meine Zweifel hatte, hatte ich zum Glück auch einige Pizzen zubereitet, um ein zufriedenstellendes Abendessen zu gewährleisten. In dieser Nacht habe ich die Taro-Wurzeln nicht wieder angerührt und mir das Nagaland-Essen für den nächsten Tag aufgehoben.
Aber auch am nächsten Tag hatte ich immer noch große Angst. Es gab Fälle, in denen die ganze Kehle so stark anschwoll, dass die Personen starben!
Also kaute ich nur ein wenig vorsichtig, bevor ich das ganze Gericht probierte. Die Wurzel schien fein und gut gekocht zu sein.
Zum Schluss war die „gebratene“ (ok, gekochte) Taro-Wurzel mit dem gerösteten Kohl obendrauf und dem sehr leckeren Dressing eine interessante Speise. Das ganze unter dem Namen Naga Hinkejvu bekannte Gericht hatte einen deutlichen chinesischen Einfluss, der mir gut gefallen hat.
Da ich jetzt ein bisschen mehr über die Naga Kitchen weiß, weiß ich immer noch nicht viel über Nagaland und seine Leute. Kann mir hier jemand weiterhelfen?
Rezept Gahlo
Rezept Naga Hinkejvu