Freiwilligenarbeit und Spenden in Indien

Freiwilligenarbeit und Spenden in Indien

Die Menschen Indiens liegen uns am Herzen. Chalo!Reisen arbeitet eng mit den gemeinnützigen Organisation CHETNA und HUMAN HOPE FOUNDATION zusammen. CHETNA ist eine NGO in Delhi, die Straßenkinder mit diversen Programmen unterstützt, den Teufelskreis der Kinderarbeit und des Lebens auf der Straße zu entkommen.

Auch die HUMAN HOPE FOUNDATION unterstützt Kinder benachteiligter sozialer Schichten auf ihren Bildungsweg und tut das vorallem über ein Projekt mit Chalo! Reisen, bei dem wir einjährige Stipendien and Mädchen vergeben, denen sonst eine Schulbildung nicht möglich wäre.

Mehr zu beiden Organisationen weiter unten auf dieser Seite.

Was kann ich tun? Spenden und Freiwilligenarbeit in Indien

Ich selbst bin nach Indien über eine einjährige Freiwilligenarbeit bei einer gemeinnützigen Organisation in Delhi gekommen.

Frisch nach dem Abitur als 19 jährige, war dieses Jahr ein einschneidendes Erlebnis und eine sehr lehrreiche, aber auch bereichernde Zeit für mich.

Indien ist ein wunderschönes Land mit wunderbaren Menschen. Doch trotz des zunehmenden Fortschritts des Schwellenlandes, begegnet einem die Armut in Indien an jeder Straßenecke.

Bettelnde Frauen mit ihren Babys, durch Züge kriechende Krüppel in Lumpen, Kinder die in Restaurants arbeiten, dürftig zusammengeschusterte Zeltunterkünfte, die als Behausungen dienen. Auch das ist Indien.

Und gerade da wo Geld ist, zieht es auch die Ärmsten der Armen hin. Touristen bedeuten Geld und so ist es unvermeidlich, das Reisende während ihrer Indienreise neben schönen Eindrücken, auch Leid und Armut begegnen werden.

Doch was tut man dann? Man möchte helfen. Schließlich ist man hier als Gast im Land und es steht einem deutlich mehr Geld zur Verfügung als dem durchschnittlichen Inder.

Doch was ist richtig oder das Beste?

Oft stelle ich mich diesen Fragen meiner Gäste. Gibt man Bettlern? Soll man Stifte und Bonbons für die Kinder mitbringen? Kann ich mich irgendwo freiwillig betätigen? Gibt es soziale Einrichtungen an die man Spenden kann?

Meine Antwort: Oft richtet man mehr Schaden an, wenn man das System des organisierten Bettelns unterstützt. Solange das System funktioniert, werden Kinder  weiterhin auf die Straße geschickt, anstatt in die Schule. Das gleiche gilt für die Frauen.

Allerdings macht es durchaus Sinn, ein paar Rupien in Münzen bereit zu halten für ältere oder stark behinderte Bettler. Für diese Menschengruppe ist das tägliche Betteln oft die einzige Überlebensmöglichkeit.

Auch das Mitbringen von Stiften und Süßem hat in den Touristengegenden eher dazu geführt, dass sich bei den Kindern eine Starke Forderung nach Geschenken von Touristen eingestellt hat, welche oft unangenehm sein können.

Besucht man jedoch soziale Einrichtungen, ist bei jemanden zu Besuch oder hat ein ganz besonderes Verhältnis zu einer Familie, sind kleine Mitbringsel wie Süßigkeiten jedoch eine nette Aufmerksamkeit.

Ansonsten empfehle ich als gezielte Unterstützung für Indien und seine ärmere Bevölkerungsschicht, gezielte Geldspenden an gut funktionierende gemeinnützige Organisationen.

Wer kein Geld, aber Zeit und Arbeitskraft hat, sowie einen kulturellen Austausch sucht, dem empfehle ich eine freiwillige Tätigkeit. Allerdings ist hier zu beachten, dass Freiwilligenarbeit erst dann Sinn macht, wenn einem dafür auch ein längerer Zeitraum zur Verfügung steht und man sich wirklich darauf einlassen kann. Kurze Freiwilligenaufenthalte unter einem Monat, sind meistens nur ein großer logistischer Aufwand, kosten Geld und bringen vor allem den Bedürftigen kaum etwas, da diese Zeit benötigen, sich an Bezugspersonen zu gewöhnen.

Chalo! Reisen arbeitet mit den gemeinnützigen Organisation CHETNA und Human Hope Foundation zusammen.

Zu Chetna:

Die Organisation befindet sich in Delhi und sorgt  seit 2002 für Straßenkinder und arbeitende Kinder in Delhi und den umliegenden Gegenden.

Zu Human Hope Foundation:

Eine winzige Organisation in meiner indischen Heimatstadt in Shimla, die mir sehr am Herzen sieht. Hier werden 28 Kinder aus sozial benachteiligten Familien gefördert, sowie 6 talentierten Mädchen mit einem Stipendiat eine volle Schulbildung ermöglicht. 

Wir von Chalo! Reisen, empfehlen unseren Gästen eine Geldspende über uns an diese beiden Organisation. Außerdem können wir auch Freiwilligenaufenthalte/Arbeit bei CHETNA oder der Hopüe Foundation organisieren.

Bei Buchung einer Reise mit Chalo! Reisen ist auf Wunsch ein freiwilliger Spenden-Betrag von 50 € pro Person an CHETNA/Human Hope Foundation inkludiert.

Gern darf natürlich auch eine höhere Summe oder gar für ein ganzes Projekt gespendet werden.

Außerdem organisiert Chalo!Reisen für seine spendenden Gäste Besuche der Projekte in Delhi und Shimla.

CHETNA- Verbesserung der Kindheit von Straßenkindern in Delhi

Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation CHETNA in Delhi

CHETNA- „Childhood Enhancement through Training and Action“ ist eine nicht staatliche gemeinnützige Organisation in Delhi, die sich für indische Straßenkinder und arbeitende Kinder in Delhi und den umliegenden Straßen einsetzt.

Das Hindi- Wort „Chetna“ bedeutet „Aufmerksamkeit schaffen“ und steht für „Verbesserung der Kindheit durch Training und Tätigkeit. Die NGO existiert seit 2002 und besteht aus Sozialarbeitern und ausgebildeten Fachkräften, die zum Teil selbst einmal als Straßenkinder zu CHETNA gekommen sind.

Dabei wird der Fokus besonders auf Bildung, Kinder- und Frauenrechte, Schutz und gesundheitliche Fürsorge gelegt. Die Kinder sollen weg von der Straße und Möglichkeiten bekommen dem Teufelskreis der Armut zu entkommen.

Dafür hat CHETNA verschiedene Programme aufgebaut:

Badhte Kadam, eine Föderation bestehend aus Straßenkindern und arbeitenden Kindern, um ihnen als Kollektiv eine Stimme in der Öffentlichkeit zu geben.

Balaknama, die erste Zeitung weltweit für Straßenkinder und arbeitenden Kindern von Straßen- und arbeitenden Kindern seit 2003. es werden 4000 Exemplare in Hindi und Englisch gedruckt.

Dreams on Wheels & Streets, ein Programm bei denen obdachlose Kinder frühzeitig auf Bahnhöfen und Straßen lokalisiert werden, um dann schnellstmöglich wieder in ihre Familien integriert zu werden, so dass sie gar nicht erst in den Teufelskreis des schlimmen Lebens auf Bahnhöfen und Straßen gelangen. Kinder, die in diesem Leben schon gefangen sind, wird mit Programmen geholfen, diesem zu entfliehen.

Contact Points, an diesen Kontaktstellen in ganz Delhi wird arbeitenden Kindern, vor allem Mädchen, die Möglichkeit gegeben wieder ganz Kind sein zu dürfen. Spielerisch erfahren die Kinder Bildung. Die Contact Points bilden den ersten Kontakt um die Kinder weiter zu Bildungseinrichtungen zu vermitteln und ihnen gesundheitliche Unterstützung zu geben.

Substance Abuse Rehabilitation and Well being Centers, mehr als 80 % der Straßenkinder ab 4 Jahren  betäuben ihr Leiden mit der Einnahme von Drogen. Unter CHETNA gibt es mittlerweile drei Zentren in denen die Kinder therapiert, aufgeklärt und mit Spielen, Kunst und Sport von den Drogen weggeholt werden.

CHILDLINE Agra, eine 24 Stunden Hotline, die hilfebedürftige Kinder aus Agra (nicht nur) in Notfällen wählen können. Anschließend werden die Kinder entweder sofort aus ihrer Notlage befreit oder es wird nach längerfristigen Lösungen gesucht. In 2018 wurde über 400 Kindern geholfen.

Open Basic Education, Straßenkinder werden oft von ihren Familien zum Arbeiten geschickt, um zum Überleben der Familien beizutragen. Da kommt meistens die Schulbildung nicht nur zu kurz, sondern wird gänzlich vernachlässigt. OBE ist ein Fernstudium bei dem der Fokus auf die Bildung der Kinder gelegt wird, die nicht am formalen Schulalltag teilnehmen können. So erhalten die Straßenkinde nicht nur Bildung, sondern auch einen Abschluss.

Street to School, ein Pilotprojekt, bei dem Straßenkinder aus West Delhi wieder in Schulen eingegliedert werden sollen. Gerade das stark geschäftige West Delhi ist attraktiv für Straßenkinder um Geld als Bettler, Lumpensammler, Straßenverkäufer etc. zu verdienen.

Weitere Tätigkeiten von Chetna sind das Organisieren von Workshops (Menschenrechte, Hygiene, Frauenrechte, Erlebnispädagogik), Ausflügen (z.B zu Polizeistationen) und Weiterbildungen für die Polizei und Unterstützer.

In diesem Podcast Interview mit Sanjay, dem Manager von CHETNA, sprechen wir über die gemeinnützige Organisation, sowie über die zusätzlichen Schwierigkeiten während der Corona Pandemie.

Human Hope Foundation in Shimla

Ich bin sehr glücklich darüber zu Diwali 2019 eine kleine gemeinnützige Organisation in meiner indischen „Heimatstadt“ Shimla gefunden zu haben.

Die Human Hope Foundation besteht aus dreißig geförderten Schulkindern, sechs Mädchen mit einem Stipendiat, einer Hand voll Freiwilligen, fünf engagierten Lehrerinnen und einem beeindruckenden Gründer.

Vikram Kanwar gründete die kleine NGO in 2014. Ziel der NGO ist es, den Kindern aus den Familien der benachteiligten Gesellschaftsschichten eine gute Bildung zu ermöglichen um Ihre Zukunftschancen für ein besseres leben zu ermöglichen. Die momentan 28 Kinder zwischen 5 und 16 Jahren kommen überwiegend aus Familien, die aus den armen indischen Bundesstaaten Bihar, Uttar Pradesh und Rajasthan zugezogen sind um hier in Shimla einfache Lohnarbeiten zu verrichten.

Täglich von 15:30 bis 18:00 Uhr findet Nachhilfeunterricht für die Kinder statt, damit sie den Anschluss in der Schule nicht verpassen, da ihre Eltern, die nie selbst zur Schule gegangen sind , ihnen weder dabei helfen können, noch die zeit dazu haben oder gar das Geld, um ihnen Nachhilfeunterricht finanzieren zu können.

Gestartet wird mit einer Obstmahlzeit um die lehren Bäuche der Kinder etwas zu füllen. Dann beginnt der Unterricht in Mathematik, Englisch, Hindi, Wissenschaften und Computerwissen.

So oft es geht, gibt es auch am Ende des Unterrichts einen kleinen Snack. “ So sind die Kinder motiviert, auch wirklich hierher zu kommen“, mein Vikram.

Ein weiterer Grund die Kinder in diese sichere Umgebung für die zwei bis drei Stunden am Nachmittag zu holen, ist, sie weg von Gefahren der Straße, wie Drogen, Kinderarbeit etc. zu bekommen.

An den Wochenenden finden immer wieder Workshops statt. Tanz, Musik, Schach und auch ein Kerzen-Workshop haben schon stattgefunden. Einige der Kerzen wurden anschließen von den Freiwilligen vor Diwali an Ständen in Shimla verkauft.

Ich selbst bin auf die NGO durch meinen „Fahrrad“-Freund Gandharav aufmerksam geworden. Er selbst studiert Medizin und führt mit seinen studentischen Kollegen immer wieder Gesundheitschecks der Kinder durch.

Ein weiteres Projekt der Organisation ist es, besonders talentierte Mädchen auf ihren Bildungsweg zu unterstützen.

6 Mädchen erhalten ein jährliches Stipendium, womit ihnen Nachhilfeunterricht, Schuluniform und  Schulmaterial gesponsert wird.

Wie du helfen kannst:

  1. Material und Ausrüstung spenden. Die NGO freut sich über Spiele, Computer, Tische, Bänke, Bücher, Wandtafeln etc.
  2. Kleider für die Kinder
  3. Geld für die Bezahlung der Lehrer und professionelle Kräfte, Verpflegung, Material, Kleidung der Kinder, Feste (gern über mein deutsches Konto, das spart Gebühren, Quittungen können ausgestellt werden).
  4. Freiwilligenarbeit: Du reist durch Indien, hast eine besondere Fähigkeit und hast Lust diese für ein paar tage oder Wochen in Shimla mit den Kindern zu teilen. Stelle uns dein Projekt vor und dann versuchen wir es, in unsere Pläne zu integrieren. Wir helfen dir mit einer temporären Unterkunft in Shimla und der Logistik.
  5. Patenschaft für ein Schulmädchen: Übernehmen die Kosten für ein Schuljahr für ein talentiertes Mädchen für 100 € im Jahr. Damit sind die Schulgebühren, Materialkosten, Schuluniform gedeckt. Als Dankeschön erhälst du Briefe und Bilder von deinem Schützling und darfst ihr auch selber gern schreiben.

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