Wenn ich neuerdings durch das Kullu Tal mit meinem Fahrrad Rolle, fallen mir besonders die leuchtend rot-gelben Äpfel auf, die saftig durch die günen Bäume strahlen. Sie erinnern mich daran, dass nun August und damit die Apfelernte beginnt! Eine herrliche Zeit in Manali.
Neben den Äpfeln haben die Farmer hier auch andere Obstplantagen, wo Pfirsiche, Kirschen, Birnen und Nektarinen angebaut werden. Den größten Teil der Felder nehmen allerdings die Äpfel ein.
Nach Indien und speziel ins Kullu Tal sind sie, ebenso wie die Forelle und der Tee, durch die Briten gekommen.
Das Klima hier im Tal ist dem europäischen sehr ähnlich, sogar etwas wärmer und eignet sich hervoragend für den Apfel-Anbau und verschafft, neben dem Tourismus und den Wasserkraftwerken, den ansässigen Indern hier zu guten Einkünften und einem überdurchschnittlichen indischen Lebensstandard.
Im nachfolgenden ein kleines Interview mit Jogi, dessen Familie im Besitz von Apfelplantagen ist.
Hallo Jogi, seid wie lange schon sind die Apfelplantagen in deiner Familie?
Jogi: Seid etwa 40 Jahren. Mein Großvater hatte damit begonnen. Er war ein sehr wohlhabender Mann. Die Plantagen werden von Gemeration zu Generation immer an den männlichen Nachwuchs weiter gegeben. Dadurch hat sich die größe der Plantagen, die nun im Besitz meines Vaters sind, verkleinert.
Wieviele Plantagen habt ihr denn?
Jogi: 5 Plantagen mit 402 Bäumen. Das ist eine durchschnittliche Menge hier. Nur einige wenige Farmer haben größere und mehr Plantagen.
Wie ist das Apfelgeschäft in Indien?
Jogi: Sehr gut. Das Kullu Tal ist eine der wenigen Gegenden, wo Äpfel angebaut werden. Fast jede Familie ist hier im Besitz von Plantagen. Die Äpfel werden in alle Teile Indiens exportiert. Wenn wir eine gute Saison haben, bringen wir ein bis zwei LKW-Ladungen nach Agra.
Wie viele Sorten gibt es?
Jogi: Um die 50 Sorten werden hier Angebaut. Wir haben 10 verschiedene Sorten wobei mein Liblingsapfel der Goldene Apfel ist. Er ist etwas säuerlicher, was ich mag.
Stellt deine Famile denn etwas aus den Äpfeln her?
Jogi: Nein, wir essen sie einfach so oder machen ab und zu auch einmal Saft. Das ist aber nicht die Regel.
Wer ist alles auf der Plantage beschäftigt?
Jogi: Mein Vater managed alles und legt auch oft selbst Hand an. Wann immer ich da bin, muss ich auch mit anpacken. Außerdem beschäftigen wir 10 Arbeiter, die meistens aus Nepal kommen.
Wie sieht eure Arbeit während eines Jahres aus?
Jogi: Im Januar und Februar bereiten wir die Erde vor und reichern sie mit Humus an. Außerdem beschneiden wir die Bäume und bepinseln sie später mit Kalk.
Im April stehen die Bäume in ihrer Blüte und wir beginnen mit den Bestäubungen.
Dann müssen wir die Äpfel leider 5-6 Mal mit Pestiziden besprühen. Je nach Menge des Regens im Monsun kann das auch mehr werden.
Im August und September ernten wir die Äpfel, verpacken sie und schicken sie Richtung Süden.
Es ist ein gutes Geschäft.
Vielen Dank Jogi