Von antiken und neuen Weltwundern
Das Taj Mahal in Indien
Steht man einmal selbst vor dem Taj Mahal (Bedeutung Königlicher Palast), kommen keine Zweifel auf, warum das muslimische Mausoleum aus dem 17. Jahrhundert zu einem der Sieben Weltwunder der Neuzeit gekürt wurde.
Der 17 Hektar große Komplex mit seiner 73 Meter hohen Kuppel aus weißem Marmor erhebt sich prachtvoll über dem heiligen Yamuna Fluss.
Der Mogulherrscher Shah Jahan ließ das Prachtwerk innerhalb von 22 Jahren zum Andenken an seine geliebte Ehefrau Mumtaz Mahal, die im Jahr 1631 bei der Geburt ihres 14. Kindes starb. Neben Mumtaz hatte Shah Jahan zwei weitere Frauen.
Noch heute dient das Taj Mahal als Symbol der Liebe und beherbergt neben den sterblichen Überesten Mumtaz auch die von Shah Jahan selbst. Neben einem Grabmal beinhaltet der Komplex auch eine Mosche und ein Gasthaus. Nur der Symmetrie wegen, gibt es auch rechts neben das Hauptgebäude ein Moscheeähnliches Bauwerk. Als eigentliche Moschee dient jedoch nur die nach Mekka zeigende. Das Taj Mahal ist für Besucher immer freitags aus muslimischen Gründen, für das Gebet, geschlossen.
Der Taj Mahal – Komplex beinhaltet zudem ein Gasthaus.
Seine faszinierende Ausstrahlung besitzt das UNESCO Weltkulturerbe nicht nur wegen seiner Symmetrie und dem strahlenden Marmor, der aus dem 300 km entfernten Makrana geholt wurde, sondern auch wegen der prächtigen Gärten mit kleinen Springbrunnen, der Kalligrafie aus schwarzen Marmor und den feinen Intarsienarbeiten.
Shah Jahan, ein leidenschaftlicher Architekt, soll den Komplex selbst konstruiert haben. 20000 Arbeiter wurden für die Arbeit benötigt und man erzählt sich, dass den Arbeitern nach ihrer Arbeit die Hände abgehackt wurden, um kein vergleichbares Bauwerk zu erschaffen.
Shah Jahan wurde übrigens nach seiner Herrschaft von seinem herrschsüchtigen Sohn im Roten Fort eingekerkert, von wo er stets einen Blick auf das Bauwerk hatte, da es dem Taj Mahal gegenüber liegt.
Die Sieben Neuen Weltwunder
Doch welche Bedeutung haben eigentlich die Sieben Weltwunder der Neuzeit?
Immer wieder gab es Ernennungen Neuer Weltwunder, darunter auch Weltwunder der Natur und der Moderne. Eine wirkliche Medienaufmerksamkeit erreichte jedoch nur der Schweitzer Bernhard Weber mit seiner Stiftung „ New Open World Foundation“ und der Wahl der „ New Seven Wonders Of The World“.
Die Sieben Weltwunder der Neuzeit wurden im Jahr 2007 über eine Online und SMS-Abstimmung in drei Phasen gewählt. In der zweiten Phase traf eine Jury aus sieben Architekten unter dem Vorsitz des UNESCO Generaldirektors aus 77 Monumenten die Wahl. Anfänglich konnten aus 200 Bauwerken gewählt werden. In der dritten Phase gab es 21 Finalisten, aus denen die Sieben neuen Weltwunder durch über 100 Millionen Abstimmungen gewählt wurden.
Sie wurden am 7. Juli 2007 in einer Fernsehshow in Lissabon bekannt gegeben:
Chichen Itza (Maya Ruinen in Mexiko)
Chinesische Mauer
Christo Reden Tor in Brasilien
Das Kolosseum in Rom
Machu Picchu in Peru
Die Felsenstadt Petra in Jordanien
Das Taj Mahal in Indien
Die Wahl löste viel Kritik aus, sei sie doch sehr unwissenschaftlich und aufgrund der Online -Abstimmung auch ungerecht gewesen – nicht jeder konnte an der Wahl teilnehmen. Zudem hätten in vielen Ländern Kampagnen stattgefunden, um die Bevölkerung zur Wahl ihres Monuments aufzurufen. Dabei wurde auch zur Mehrfachabstimmung ermutigt.
Letzen Endes distanzierte sich die UNESCO von dem Projekt, während viele Länder außerhalb Europas die Kampagne befürworteten, handelte es sich doch bei den neuen Weltwundern um Kulturerbe aus der ganzen Welt und nicht nur – wie bei den Antiken Weltwundern – um Bauwerke aus der Mittelmeerregion.
Die Antiken Weltwunder
Die älteste Überlieferung einer Liste von Weltwundern geht auf den Geschichtsschreiber Herodot auf etwa 450 v.Chr. zurück.
Die Liste der heute bekannten Sieben Antiken Weltwunder geht auf Anitpatros zurück, der in seinem Reiseführer die prunkvollsten Gebäude seiner Zeit aufzählte.
Die Zahl Sieben galt in der Antike als vollkommen.
Genannt wurden:
Die hängenden Gärten von Semiramis zu Babylon
Der Kollos von Rhodos
Das Grab des Königs Mausolos II zu Halikarnassos
Der Leuchtturm vor Alexandria auf der Insel Pharos
Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten
Der Tempel der Artemis in Ephesos
Die Zeus Statue des Phidias von Olympia.
Heute existieren von den Antiken Weltwundern nur noch die Pyramiden in Ägypten. Sie wurden als ewiges Weltwunder deklariert und deshalb aus der Liste zur Wahl der Neuen Weltwunder genommen.