Der Tushita Einführungskurs in den Buddhismus in Mcleod Ganj Indien
Es war so weit. Ich hatte das Gefühl, dass es wieder an der Zeit war, etwas für mich und mein Inneres zutun.
Schon vor Indien begannen für mich die Phasenweisen Bedürfnisse, mich besser kennen zulernen, Innere Ruhe und wahres Glück für mich und andere zu finden. Seit dem nehme ich regelmäßig an mehr oder weniger intensiven Yoga- und Meditation- Seminaren und Lehrerausbildungen teil oder besuche wenigsten für ein paar Tage an ein Ashram in dem ich meine Erkenntnisse wieder auffrischen und meine Spiritualität leben kann.
Schon seit längeren hatte mich der zehntägige buddhistische Meditationskurs in Mcleod Ganj gereizt, doch hatte bis jetzt das Gefühl gehabt, für eine so intensive Form von Meditation noch nicht bereit zu sein (immerhin wird bis zu 6 Stunden am Tag meditiert.
Doch durch einen Zufall (Schicksal?) wurde meine Aufmerksamkeit wieder auf den Kurs gelenkt und ich hatte den Mut mich für den letzten Kurs vor der Winterpause anzumelden.
Vor zwei Tagen (den 28. November) habe ich den Kurs abgeschlossen und ich muss sagen, es ist viel in den 10 Tagen passiert, obwohl, oder gerade wegen, ich hauptsächlich nur geschwiegen und in einem Umkreis von 100 Metern aufgehalten habe- mit 100 anderen Teilnehmern!
Der Tushita Meditationskurs unterscheidet sich von den viel strengeren Vipassana Kursen, die weltweit angeboten werden und sollte nicht mit ihnen verwechselt werden.
Im Prinzip ist der Kurs eine Kombination aus Meditation und Unterricht, in dem man Grundkenntnisse in buddhistischer Philosophie gewinnt. Neben Karma Yoga Arbeit und einer einstündigen Gruppen-Diskussionsrunde, wird auch etwas Stretching angeboten.
Ansonsten verbringt man die meiste Zeit mit sich- den Reden ist strickt untersagt! Das heißt viel Nachdenken, viel Tagebuch schreiben und viel über die buddhistische Philosophie lesen.. ah… und natürlich meditieren!
Die letzte Zwei Tage sind intensive Meditationstage ohne Unterricht und mit bis zu acht verschiedenen geführten Meditationen am Tag!
In dem Kurs geht es nicht darum Buddhist zu werden, sondern die Philosophie dahinter zu verstehen und anwenden zu können um ein glücklicherer Mensch für sich selbst, aber vor allem für andere werden zu können.
Dafür gibt es den Theorie Unterricht, der in meinem Kurs von einer Nonne geleitet worden ist.
Diese Theorie wird dann in dem Meditationen so verinnerlicht, dass der Geist trainiert wird und man falsche Angewohnheiten und Sichtweisen ablegen kann.
Ich bin ohne große Erwartungen in den Kurs gegangen und hatte mir am meisten sorgen darüber gemacht, ob ich es schaffe 10 Tage zu meditieren und zu schweigen ohne große Bewegung zu haben. In der Zeit davor war ich stark unruhig gewesen und suchte nach etwas inneren Frieden, außerdem hoffte ich meine Meditationspraxis zu vertiefen und mehr über den Buddhismus zu lernen.
Alle meine Erwartungen wurden erfüllt, aber darüber hinaus ist noch so viel mehr passiert!
Die buddhistische Philosophie (die eher weniger Religion ist) erscheint mir sehr schlüssig und logisch und konnte mir nicht nur meine Probleme aufzeigen, die ich habe, sondern auch Lösungen dafür bieten!
Doch ich möchte hier nicht zu persönlich werden, sondern mich lieber auf den Kurs konzentrieren. In jedem Fall wird mit Jedem, der diesen Kurs meistert, viel passieren!
Neben den eigentlichen Kursinhalt passiert, hat man im Tushita –Kurs noch weitere Herausforderungen: Es wird in 12 Betten Schlafsälen mit Gemeinschaftsbädern geschlafen, es gibt drei relativ einfache(jedoch sehr gesunde und hervorragend zubereitete) Mahlzeiten, zu den Karma Yoga Arbeiten können auch Arbeiten (in meinem Fall), wie Toilette putzen anfallen und für Bewegungs-Junkies wie mir, gibt es nicht viel Auslauf.
Doch all diese Faktoren trugen nur dazu bei, dass ich mich weiter entwickeln konnte!
Diese 10 Tage waren eine unglaublich intensive Zeit. Das Schweigen war unglaublich hilfreich und für mich, bis auf die ersten zwei Tage, wirklich nicht schwer.
Aber ich verbringe meine Tage ja eh viel mit mir selbst 😉 Auch hatte ich nicht einmal das Bedürfnis nach Geld, meinem Smartphone oder Internet. Oh, wie viel wertvolle Zeit wir uns selbst damit stehlen!
Es ist also bewiesen: Man kann ganz aus sich selbst heraus und nur mit sich selbst glücklich sein, ohne etwas dafür von außen zu brauchen.
An einem Tag jedoch, kurz vor dem Ende des Kurses, gab es am Nachmittag zum Tee Kekse. Oh, wie gut nur dieser eine Keks geschmeckt hatte! So eine Geschmacksexplosion, ich konnte jeden Schokoladenchip einzeln hervorschmecken! Wie schön es ist, wieder genießen zu lernen!
Ich kann jeden, der auf der suche nach wahrer innerer Zufriedenheit ist, diesen Kurs nur empfehlen!
Während des Kurses wurde ich an viele Menschen aus meinen Umkreis erinnert, für die ich alle viel Dankbarkeit und große Liebe empfinde! Ihr alle habt mich in diesem Kurs begleitet! Danke!
Mehr Infos auf www.tushita.info