Ein weiterer Artikel von mir über das Kletterparadies Hampi mit vielen Infos zur Anreise, Aufenthalt und Hampi im Allgemeinen! Hier zum anderen Artikel „Happy in Hampi“.
Ein paar Impressionen:
Ein paar Zeilen von einer Boulderanfängerin und Indien-Kennerin
Hampi in Indien gilt als eines der größten und besten Bouldergebiete der Welt und das ist kein Wunder: In Hampi liegen die Felsbrocken so verstreut, als hätte Gott entschieden, sie hier auszuwerfen: Boulder so weit das Auge reicht!
Jährlich kommen die besten Kletterer aus der ganzen Welt um hier für zwei bis drei Monate in der Saison zu klettern. Saison bedeutet in Hampi November bis März. Die Sommermonate sind in Hampi zu heiß um zu klettern oder es regnet in der Monsunzeit und selbst in den Wintermonaten müssen die Boulderer diszipliniert sein: frühes Aufstehen ist ein Muss, denn schon nach 10 Uhr ist es fast zu warm um in die Felsen zu gehen. Erst in den kühleren Abendstunden geht es dann wieder hinaus.
Dazwischen wird sich in kleinen und chilligen Cafes und Restaurants ausgeruht, Energie aufgetankt und mit anderen Kletterern werden die nächsten Routen geplant!
Hampi ist in erster Linie nicht wegen seiner Boulder, sondern aufgrund seiner Historie berühmt! Viele Indienreisende inkludieren Hampi in ihr Kulturprogram um die einzigartigen Tempel zu besichtigen! Immerhin ist Hampi Unesco Weltkulturerbe!
Mir selbst war vor sechs Jahren völlig unbekannt, dass Hampi ein Kletterparadies ist und ich reiste nur für 2 Tage in den kleinen Ort um seine Tempel zu besuchen und die wunderbare Natur zu erleben. Selbst heute noch treffe ich auf viele Reisende in Hampi, die mich fragen, warum ich den mein Bett mit mir herumtragen würde!
Natürlich fielen mir schon damals die Massen an Felsen auf. Doch machten sie den Ort damals einfach zu etwas noch viel Besonderen: Grüne Palmen und Bananenpflanzen, Tempel und zwischen ihnen nicht als Reisfelder und Felsen, Felsen, Felsen! Für mich ist Hampi einer der schönsten Orte der Welt!
Doch als ich nach zwei Jahren in meiner Bergsteigerausbildung im indischen Himalaya auch mit Bouldern vertraut gemacht wurde und diesen Sport lieben lernte, hörte ich immer wieder wie Hampi und Bouldern in Zusammenhang gebracht wurde!
Natürlich erschien mir der Zusammenhang völlig logisch, erinnerte ich mich doch an die Millionen von Felsen in Hampi!
Schon bald darauf brach ich mit Freunden Richtung Süden auf um Hampi als Boulderer kennenzulernen!
Mittlerweile versuche ich jedes Jahr für mindesten wenige Tage in den beschaulichen Ort zu kommen. Hampi ist winzig und aufgrund der Unesco, darf hier auch nicht viel gebaut werden. Nur in den Wintermonaten wächst plötzlich ein kleines Touristendorf auf der anderen Seite des Flusses heran mit günstigen Gasthäusern, Restaurants und kleinen Lädchen. Mittlerweile gibt es hier sogar zwei Kletterläden die Ausrüstung verleihen und Kletterausflüge organisieren.
Doch viel mehr gibst es dann eben nicht mehr… außer Boulder!
Kommt man in der Saison trifft man auf die besten Kletterer weltweit und hat auch oft die Gelegenheit mit ihnen zusammen zu klettern. Felsen gibt es hier genug, so dass sich keiner in die Quäre kommt und die Routen sind geeignet für jedes Level!
Es ist schon faszinierend wenn man zusammen mit Kletteren aus Spanien, England, Japan und Frankreich zusammen an einem Problem tüfftelt, sich gegenseitig motiviert und sich füreinander freut! Ein wares Miteinander! Die Kletter-Neulinge (wie ich) lernen von den alten Hasen und diese wiederum geben gern ihr Wissen weiter!
Echte Boulderer sollten in jedem Fall versuchen wenigsten einmal nach Hampi zu kommen. Doch ich bin mir sicher, das diejenigen, die einmal das Hampi Fieber gepackt hat, immer wieder wieder kommen werden! Das liegt nicht nur an den Bouldern selbst, sondern viel mehr an der entspannten Atmosphäre, der netten Gemeinschaft und Indien selbst! Die Boulder können einen eher auch einmal zum Verzweifeln bringen!
Hier sind die Felsen so scharf wie kaum anderswo! Man muss sich in den ersten Wochen eine dicke Hornhaut wachsen lassen und wunde Stellen werden mit Tape abgebunden! Nicht selten sagen die Boulderer hier, dass sie aufgrund der schmerzenden Hände und nicht der Muskeln eine Pause brauchen! Doch wer die Schmerzgrenze einmal überwunden hat, wird in Hampi viele magische Klettererfoge genießen, ob Kletterneuling oder Profi!
Hier noch ein paar Tipps:
Anreise:
Über Bangalore oder Goa mit einem Übernacht Bus
Über Mumbai/Goa oder Bangalore mit dem Übernacht Zug nach Hospet und von dort weiter mit der Autorikschah oder Bus (14 km)
Unterkunft:
Hampi Island (auf der anderen seite vom Fluss), bietet zahlreiche günstige Backpackerunterkünfte in unterschiedlichen Preislagen. Beliebt unter Kletteren ist Goan Corner, hier kann man auch gemeinschaftlich auf dem Dach schlafen, die Atmosphäre is großartig und das Essen lecker. Ansonsten Campen auch viele Kletterer neben dem Rishimook Cafe am Rishimook Plaeteu.
Verpflegung:
Es gibt viele günstie und gute Restaurants. Als allein Reisender wählt man am besten den Thali, ein Kombo Gericht mit verschiedenen indischen Gerichten. Wer indisch nicht so mag, findet hier auch Pasta, Burger und Co.
Viele Obststände bieten frisches Obst an und schneiden es auch auf. Vorsicht mit den Weintrauben!
Kletterausrüstung:
Es gibt zwei Shops die Kletterschuhe (oft mit Löchern), Crashpads und Kletterbücher verleihen. Magnesia und Tape kann auch gekauft werden:
Tom and Jerry Climbing Shop, Hampi Island
Thimmaclimb, in der Nähe der Boote, Hampi Island
Kletterbuch in Deutsch und Englisch erhältlich:
Bouldern in Hampi – Golden Boulders
„Climbing Guidebook Hampi“ von Gerald Krug Christiane Hupe