Über Kundalini Yoga, Kichidi, die Bhagavad Gita und Darmsanierung
Mittlerweile vergehen die Tage sehr schnell. Ich kann gar nicht fassen, dass schon die dritte Woche des Kurses herum ist! Die Hälfte des Trainings ist vorbei. Das Ashram ist tatsächlich zu meinem temporären zuhause geworden. Ich fühle mich pudelwohl und während ich in den letzten Wochen oft erschöpft war und tagsüber ziemliche Stimmungsschwankungen hatte, fühle ich mich nun deutlich energetisierter und ausgeglichener.
Viel ist passiert in dieser dritten Woche, deren Fokus auf die Chakrenlehre und Kundalini Yoga gerichtet war. Die sieben Chakras entlang der Wirbelsäule sind Energiezentrum in unserem Körper, die jeweils für ganz bestimmte mentale und körperliche Eigenschaften stehen und ihre Energie über die Nadis- die Energiekanäle im Körper erhalten. Im Kundalini Yoga werden diese Chakras aktiviert und ausbalanciert, sodass die Energie frei die Shushumna (den Hauptenergiekanal entlang der Wirbelsäule) bis hinauf in unsere Kopfkrone steigen kann und sich mit der universellen Energie verbindet.
Jedem Tag dieser Woche war ein bestimmtes Chakra zugeordnet, dass wir studiert, aktiviert und ausbalanciert haben durch Asanas, Pranayama, Meditation und der Feuerpuja (Feuerzeremonie).
Außerdem beschäftigten wir uns mit der Bhagavad Gita (Gesang des Göttlichen). Wir erfahren, wie der Krieger Arjuna, von großen Zweifeln geprägt, auf einem Schlachtfeld vom Gott Krishna in die Geheimnisse des Yoga eingewiesen wird und erklärt bekommt erklärt, wie eine gute und sinnvolle Lebensführung möglich ist. Wir haben den philosophischen Inhalt der Bhagavad Gita ergründet und versucht, diesen auf unser heutiges Leben zu beziehen – mit vielen interessanten Erkenntnissen.
Daneben gab es natürlich den regulären Methodik-, Anatomie- und Technikunterricht.
Außerdem nehme ich weiterhin Harmoniumunterricht und die Musik ist nicht nur ein toller Ausgleich zu all der Theorie, sondern bereitet mir viel Freude.
Am Freitag absolvierten wir den ersten und einzigen schriftlichen Test, den ich ganz gut gemeistert habe. Neben dem Test wurden wir mit einer weiteren Herausforderung an diesem Tag gefordert: Um uns auf die große Darmreinigung Shank Prakshalan am Samstag vorzubereiten, kündigte der Speiseplan für den Freitag ausschließlich Obst und Gemüse an – in stark begrenzter Menge!
Wer mich kennt, weiß, dass das für mich eine große mentale Aufgabe ist, an der ich am Freitag ganz schön zu arbeiten hatte Gut, dass es hier im Ashram zunehmend besser gelingt, das eigene Verhaltensmuster zu beobachten und zu erkennen und ich mich unter „Leidensgenossen“ befinde, wobei dieser eine Obsttag für die meisten nicht gleich unbedingt Leiden bedeutete. Unsere Lehrer umsorgen uns bei dieser Reinigungskur glücklicherweise sehr professionell. Heute früh(Samstag) hieß es also, literweise warmes Salz-Zitronen Wasser (in einembestimmten Verhältnis, bitte nicht alleine ausprobieren).zu trinken. Zwischen den Gläsern wird der Verdauungstrakt mit bestimmten Yogaübungen gestreckt und gedehnt, um den Durchfluss zu unterstützen. Dann wird es Zeit, die Toilette auf zu suchen – so lange bis nur noch klares Wasser heraus kommt. Ich habe bestimmt 12- 14 Liter Wasser zu mir genommen, welches fast 1:1 den Darm passiert.
Um unsere Darmflora nun wieder gut aufzubauen, bekommen wir in den nächsten drei Tagen ausschließlich Kichidi (ein Brei aus Reis und Linsen) mit viel probiotischem Ghee (geklärter Butter).
Die erste Mahlzeit bestand aus einer Kelle Kichidi und einer Kelle Ghee. Von Mahlzeit zu Mahlzeit wird es immer mehr Kichidi und weniger Ghee werden.
Da diese Reinigung sehr intensiv ist, schwächt es den Körper etwas und das Wochenende soll der vollständigen Erholung dienen.
Tja, daneben gilt es jedoch auch, sich auf die Vorbereitung zweier Yoga Stunden vorzubereiten, die ich nächste Woche unterrichten werde…