Ich erinnere mich noch genau, dass ich selbst nie ein Freund von Partner Yoga gewesen bin.
Wenn der Yogalehrer in seinem Unterricht ankündigte, dass wir nun in Partner-Arbeit weiter machen würden, hätte ich mich am liebsten schnell aus dem Studio geschlichen.
Plötzlich wimmelte es in meinem Kopf nur so von Bedenken:
„Hoffentlich finde ich einen Partner“
„Bestimmt mache ich etwas falsch“
“ Oh je, mein T-shirt richt nach Schweiß“
“ Ich wollte doch für mich Yoga machen, dass bringt doch eh nichts“
„Was, wenn ich pupsen muss?“
„Hoffentlich spürt keiner meine Unsicherheiten“.
Sofort passierte bei mir genau das Gegenteilige, wozu Yoga uns eigentlich führt: Mein Geist war wie ein stürmischer See, nichts mehr vom spiegelglatten Wasser, meine Gedanken wirbelten nur vor sich hin.
Doch genau hier gilt es, die Yogastunde als das zu nehmen, was es ist. Nämlich eine ständige Beobachtung und Arbeit mit einem selbst.
Also atmete ich immer tief durch, ließ meine Bedenken Bedenken sein und wendete mich meiner Partnerin mit einem offenen Lächeln zu.
Daneben kann Partner Yoga übrigens vorallem auch sehr viel Spaß machen und ist eine herrliche Art, die Yoga Asana zu intensivieren, korrigieren und besser wahr zu nehmen.
Kinder lieben die spielerische Herangehensweise und auch Erwachsene haben ihren Spaß dabei.
Mittlerweile baue ich nicht nur gern ab und zu in meinen eigenen Yoga Stunden, Partner-Yoga-Übungen ein, sondern habe ganze Partner-Yoga-Stunden entwickelt, bei der verschiedenste Partnerübungen zu einer ganzheitlichen Yoga Stunde kombiniert werden.
Das folgende Poster bildet eine schöne Sequenz an Asanas für etwa 60-90 min Partner Yoga. Wichtig ist, dass die jeweilige Asana für die Partner gegenseitig wiederholt werden. Die einzelnen Partner-Yoga-Übungen sollten ca 5 bis 10 Atemzüge gehalten werden und können auch wiederholt werden.
Begonnen wird die Stunde sitzend, Rücken an Rücken mit gemeinsamen Chanten des Oms und koordinierten Atmen bis tief in die hinteren Schultern und Rippen, sodass die Partner die Vibrationen und den Atem fühlen können und in einen Rhythmus kommen.
Die Stunde klingt mit einer Entspannung entweder in Balasana (Hände oder Füße berühren sich) oder in Shavasana (Füße der Partner berühren sich) aus.