Sie sind lecker, sie sind gesellig, sie sind (oft) fettig und manchmal gefährlich: Indische Straßensnacks!
Keine andere Nation ist wohl besser im Snacken als die Inder. Gegen drei Uhr, wenn der erste Hunger aufkommt, bis in die frühen Abendstunden hinein versammeln sie sich auf den Straßen und genießen zusammen mit Freunden die köstlichen Kleinigkeiten.
Meistens bauen die Besitzer ihre Stände am Nachmittag auf und sind auf einen ganz besonderen Snack spezialisiert, den keiner besser machen kann als er. Man erkennt genau, welcher Stand etwas ganz besonderes verkauft: nämlich dort wo sich alle anderen drum herum versammeln! Und aufgepasst, schon nach weniger Zeit kann alles ausverkauft sein.
Oft sind die indischen Snacks frittiert. Besonders bekannt sind die frittierten Teigtaschen gefüllt mit Kartoffeln, genannt Samosas. Oder die in einem Teig eingelegtes Gemüse (Pakora).
Lecker sind auch Momos, eine Spezialität die die tibetischen Flüchtlinge nach Indien gebracht haben. Die gedämpften Teigtaschen sind gefüllt mit Allerlei, von Spinat, über Kohl, bis hin zu Fleisch oder Schokolade und es gibt sie natürlich auch frittiert.
Jede Region hat seine ganz eigenen Snacks. In Kerala gibt es Bratlinge aus Dhal oder fritierte Bananen, in Mumbai ist ein Mini-Gericht Namens Pau Baji berühmt. Hierbei handelt es sich um weiche Brötchen, die in eine Gemüsesauce getaucht werden.
In Rajasthan hat man keine große Auswahl an Gemüsen und beschränkt sich einfach auf in Teig frittierte Chilis oder Pakora aus Linsen, während im Punjab Gol Gappa beliebt sind: Knusprige kleine Bällchen werden mit etwas Kartoffeln und einer süß-würzigen Sauce gefüllt. Die Punjabis lieben sie und können auch gerne einmal bis zu 20 Stück verzehren.
Zu den gesünderen Snacks zählt wohl Chana, gewürzte Kichererbsen.
In manchen Regionen snackt man auch gerne einmal Fleisch: frittiertes Hänchen, herzhafte Kebabs aus Hackfleisch oder knusprig gebratene Blutwürste aus den Bergregionen, werden sehr gerne gegessen.
Einer meiner Lieblingsnacks und eigentlich fasst schon eine Mahlzeit sind die „ Rolls“. Roll kommt von Rolle und ist ein dünner Fladen, ähnlich Wraps, die mit gut gewürzten vegetarischen und nicht vegetarischen Zutaten gefüllt werden.
Auch Dahi Wada (gebackener herzhafter Doughnut in einer süß -säuerlichen Jogurt- Sause) oder Alu Tikki (Kartoffelpuffer) sind sehr lecker. Diese Spezialitäten fallen unter die Kategorie “ Chaat“. Chaats sind meistend Kombination aus etwas fritiertem knusprigen, erfrischendem Yogurt, Früchten, Nüssen, Kartoffeln und vielen verschiedenen Saucen die alle Geschmacksrichtungen abdecken. Am Ende hat man eine wahre Geschmacks und Konsistenz-Explosion im Mund. Einer meiner „Lieblingschaats“ ist Raj Kachori- ein großer fritierter Ball mit Allerlei an Inhalt.
Wichtig bei allen Snacks sind die Saucen. Ob eher eine rote scharfe Chilisauce, eine süß-sauerliche Sauce mit Obst oder die berühmte Minzsauce, sie gehören einfach zu den Snacks dazu und machen die ganze Sache rund!
Aber aufgepasst: Straßensnacks heißen so, weil sie auf der Straße zubereitet und verkauft werden: Auf einer INDISCHEN STRASSE. Essen Sie Snacks nur von Ständen, die einen guten Eindruck machen und von denen auch viele Inder essen. Auch braucht es einen starken Magen um die Snacks zu verdauen. Nicht nur der Hygiene wegen, sondern auch aufgrund des Fettes und der würzigen Zutaten.
Sie zu probieren lohnt sich alle Mal und wer in Indien nicht gesnackt hat, der war nicht in Indien.