
Der Vater eines gutes Freundes von mir führt den bekanntesten Süßigkeitenladen im Kullu Tal. Wer indische Süßigkeiten schon einmal probiert hat, weiß, dass sie sehr süß, aber auch sehr lecker sind. Der Laden wurde von Ajus(der Name meines Freundes) Großvater 1945 in Kullu eröffnet. Damals musste er mit seiner Familie aus dem heutigen Pakistan fliehen. Zunächst startete er in der neuen Heimat im Himalaya als Gemüseträger, dann begann er mit dem Süßigkeiten Geschäft und wurde sehr erfolgreich. Nun wird der Laden von Generation zu Generation weitergeführt. Die Rezepte der Süßigkeiten der Rezepte sind die gleichen gewesen, nur die Einrichtung und das Personal hat sich verändert und ist der heutigen Zeit angepasst.
Vater und Sohn im Laden- das Geschäft wird von Generation zu Generation weitergegeben
Ich durfte bei meinem Besuch, nicht nur von den süßen Naschereien naschen, sondern den Süßigkeitenmachern auch über die Schultern schauen.

Nebenan in der Küche werden nämlich aus eingekochter Milch, Zucker, Syrup, Nüssen und allerlei exotischen Zutaten über Hundert verschiedene Süßigkeiten zubereitet. Hier duftet es nicht nur intensiv nach Rosenwasser und Schokolade, es ist auch ordentlich warm! Während der Koch aus Frischkäse Bällchen formt, rührt einer seiner Helfer Syrup in einem riesigen Kochtopf ein. Später werden die Bällchen in den Syrup gegeben und als „ Bengalische Sweets“ an die Käste verkauft.

Meine liebste indische Süßigkeit ist Barfi. Barfi ist nichts weiter als dick eingekochte Milch mit Zucker, dann können weitere Zutaten wie Nüsse oder Kokosnuss hinzugefügt werden.
Neben den Süßigkeiten hat dich der Laden außerdem auf traditionelle Himachal Kost spezialisiert. So gibt es hier neben Chutneys aus einheimischen Gemüsen, auch Siddhu (ein Hefekloß gefüllt mit Gewürzen) und dem sogenannten Kulvi Dham. Kulvi Dham ist eine Mahlzeit bestehend aus Reis und mehreren verschiedenen Linsen und Jogurtgerichten, genau die Zutaten nämlich, die es vor einigen Jahren nur in dieser Bergregion gab. Damals war Gemüse nämlich noch eine Seltenheit.
Jedesmal wenn ich mich auf den 40 km langen Weg von Manali nach Kullu mache, freue ich mich schon im voraus auf den Dham!