Von der Seidenraupe bis zum Schal
Das Dorf Sualkuchi bei Guwahati in Assam ist berühmt für seine Seidenprodukte. Fast in jedem Hinterhof der Häuser findet man eine kleine Mini Seidenfabrik und über 50 Prozent der Einheimischen sind im Seidenbusiness beschäftigt. Hier wird die komplette Seide, vom Kokon bis hin zum fertigen Produkt kompletten per Hand verarbeitet!
Dabei spielen voralllem drei verschiedene Seiden eine ganz besondere wichtige Rolle:
Die Murga Seide ist berühmt für die natürlich goldene Farbe. 95 % ihrer Produktion findet in Assam statt.
Die Pat Seide gibt einen ganz besonders glanzvollen Faden.
Die Eri-Seide hat ihren Namen bekommen, weil die Eri Raupe sich von den Blättern der Eri-Pflanze (aus der das Kastoröl gewonnen wird) ernährt. Die Eri Seide ist aber bekannter unter den Namen „ Ahimsa Seide“. „Ahimsa“ bedeutet „gewaltfrei“. Die Seide kann gewonnen werden, ohne die Seidenraupe zu töten.
Bei den anderen Seidenarten können die Raupen nicht überleben, da sonst der Seidenfarben brüchig wird.
In Raupenfarmen schlüpfen die Raupen, werden 2-3 Monate gefüttert, bis sie sich in ihren Kokon hüllen. Nach etwa 20 Tagen kann Seide aus dem Kokon gewonnen werden.
Dafür werden die Kokons im warmen Wasser gewaschen.
Nun kann per Hand oder mithilfe einer Maschine ein dünner Faden gezogen werden. Später bilden 8 bis 10 Faden einen kompletten Seidenfaden. Die Seide wird nun gefärbt und aufgewickelt um anschließend zu einem Schal mit verschiedenen Mustern gewebt zu werden.
Ein interessanter Prozess, den man beim Besuch einer Minifabrik in Sualkuchi komplett folgen kann.
Viel Handarbeit und mehrere Arbeitstage stecken in einem fertigen Seidenschal, der dann ca. für 20 Euro auf den Markt geht.
Ob es sich beim Kauf eines Schals tatsächlich um einen Seidenschal handelt, lässt sich übrigens kaum herausfinden. Es heißt, wenn man einen Seidenfaden anbrennt, riecht es wie verbranntes Haar. Aber der Fachmann rät auf Ettikierte Produkte zurückzugreifen, da selbst er Schwierigkeiten hat, ein echtes Produkt zu erkennen.