Bei meinen Recherchen zu den berühmten Gerichten der einzelnen Bundesstaaten hatte ich großen Respekt vor einigen Rezepten, die ziemlich schwierig zuzubereiten waren.
Eines dieser Gerichte ist Khandvi, ein berühmter Snack aus Gujarat.
Dieses Gericht schien schwierig zu sein, nicht so sehr wegen der Zutaten, sondern eher wegen der Fähigkeit, es in die richtige Konsistenz zu bringen, um es richtig zu formen.
Selbst die Autorin Dassana warnte in ihrem Blog „Dassana’s Veg Recipes„, dass das Rollen die größte Aufgabe sein würde.
Ich habe dieses Gericht noch nie probiert, hatte also auch keine Ahnung, wie es schmecken sollte und ehrlich gesagt: die kurze Zutatenliste steigerte meine Vorfreude auf das Gericht nicht. Wie sollten Kichererbsenmehl, Buttermilch und ein paar Gewürze einen leckeren Snack ergeben?
Aber ehrlich gesagt, das ist das Schöne an meinem Projekt. Ich war quasi gezwungen, mich selbst herauszufordern, das Gericht zuzubereiten, und hatte dann die Gelegenheit, es zu probieren.
Zwei Dinge sind passiert:
1) Ich habe es geschafft, zumindest ein paar Khandvis zu rollen. Die Konsistenz schien zu stimmen, aber mein Aufstrich war wohl ein bisschen zu dick. Es sind 3 Rollen entstanden, was ein gutes Foto ergibt, haha.
2) Ich war wirklich erstaunt über den sehr leckeren Snack. Er schmeckte super leicht und frisch und vor allem der Belag mit gerösteten Senfkörnern und Curryblättern und die Füllung mit Kokosraspeln und frischem Koriander machten ihn sehr interessant und lecker.
In Gujarat sind die Menschen sehr religiös und es ist auch die Heimat der sehr spirituellen Jain-Gemeinschaft, die keinem Lebewesen schaden will.
Deshalb ist nicht nur Alkohol verboten, sondern die Menschen meiden auch Knoblauch und Zwiebeln, die als rajasisch gelten. Rajasisch bedeutet, dass sie einen übermäßig aktiv und aufgeregt machen können und den Geist bei der Meditation stören.
Um ihren Gerichten trotzdem etwas Geschmack zu verleihen, kombinieren die Gujaratis in ihren herzhaften Gerichten gerne die Geschmacksrichtungen sauer (Khatta) und süß (Meetha). Mir hat das Khatti Meetha Dal gut geschmeckt, obwohl ich in dem leckeren Linsengericht definitiv auch viel „tez“, Schärfe, gefunden habe.
Gujarat steht auf jeden Fall auf meiner Liste, ich möchte den Gir-Nationalpark besuchen, um die einzigen indischen Löwen zu sehen, ich möchte das Trocken-Nass-Gebiet Kuch besuchen, das ethnologisch und ökologisch sehr interessant ist, ich möchte die 3000 Stufen hinauf zu einem Jain-Tempelkomplex in Palitana steigen, den Sonnentempel besuchen, die Tänze während des Navatri-Festivals sehen und Dwarka, das alte Königreich von Lord Krishna, besuchen.
Rezept Khandvi
Rezept Khatti Meethi Dal
