Fahrrad Trip zum Rothang Pass und zurück

Ein Bericht über die ersten anderthalb Tagestouren der Manali-Leh Mountainbikingtour

Anlässlich der bald bevorstehenden Mountainbike Touren auf den Manali Leh-Highway und zur persönlichen Vorbereitung darauf, bin ich gestern mit dem Fahrrad die 51 km hoch auf den Rothang Pass gefahren- und wieder hinab!

Auf dem Weg zum Rothang Pass mit dem Mountainbikw
Auf dem Weg zum Rothang Pass mit dem Mountainbikw

An einen Tag bis zu ganz hoch zum 3980 Meter hohen Pass zu radeln war natürlich ein ganz schöner Hammer und war mir unter anderem auch nur deshalb möglich, da ich durch meine Bergtouren gerade sehr gut akklimatisiert und fit bin.

Doch an zwei Tagen ( am 2. Tag der Tour wird der Rothang Pass überschritten und es geht hinunter ins Lahaultal nahe der Distrikthauptstadt Keylong) ist der Ritt auf den faszinierenden Pass gut möglich.

Der Rothang Pass, obwohl der bei weitem niedrigste auf der gesamten Tour, ist wohl der schönste und beeindruckenste Pass von den insgesamt 5 Pässen zwischen Manali und Leh.

Es geht durch grüne Wälder und Wiesen, unzählige Wasserfälle gilt es auf den Weg hinauf zu beobachten und die Gesteinsformationen sind beeindruckend.

Blick auf den 5932 m hohen Hanuman Tibba
Blick auf den 5932 m hohen Hanuman Tibba

Bis Marhi, die erste Tagesetappe von 36 km (alles aufwärts), sollte man seine grüne und sonnige Umgebung noch ganz bewusst genießen, denn danach wird es trockener, felsiger und baumlos!

Blick hinab auf Marhi
Blick hinab auf Marhi, der ersten Camping-Station

Ich bin gestern in drei Stunden nach Marhi auf ca 3200 Meter geradelt und habe hier mein Frühstück eingenommen.

Von hieraus konnte ich schon erkennen, dass sich die so typischen Wolken hoch oben um den Rothang Pass gebildet hatten! Es würde wohl wieder neblig werden.

„Rothang“ bedeutet übersetzt „ Stapel toter Menschen“ . Tatsächlich starben früher, als der Pass nur zu Fuß möglich war, viele Überquerer aufgrund der schlechten Sicht im Nebel und der vielen Felsabstürze, wegen der Feuchtigkeit.

Heutzutage ist der Rothang  Pass relativ sicher. Die Straße ist bis auf weniger Stellen gut ausgebaut.

Stetig schlängelt sich die Straße, wie ein Band, bis ganz nach oben. Dabei wird es nie steil, doch der Weg ist lang und es geht höher und höher.

Die Straße schängelt sich für 51 km, wie ein Band den Pass hinauf
Die Straße schängelt sich für 51 km, wie ein Band den Pass hinauf

Nach Marhi merkt man deutlich, das nun die Luft dünner wird. Auch ich bin auf einen kleineren Gang umgestiegen. Es sind ja auch nur noch 16 km bis nach oben, man kann sich also Zeit lassen und es ganz gemächlich angehen lassen. Paraglider mit ihren bunten Fallschirmen und ein toller letzter Blick in das Kullu Tal hinein erfreuten mich, bis es so neblig wurde, dass ich teilweise die Fahrzeuge 50 m vor mir kaum sah. Also immer schön links (!!!!!) fahren und durch die dicken Wolken durch.

Paraglider schweben über mir
Paraglider schweben über mir

Für mich machen gerade diese Wolken, den Pass so einzigartig!

Schnee, Nebel, Verkehr- die Herausforderungen des Passes
Schnee, Nebel, Verkehr- die Herausforderungen des Passes

Der Rothang Pass gilt als Wetterscheide. Bis hierhin kommt der Monsunregen, aber nicht weiter. Nach etwa Hundert Metern hinter dem Pass wird es mit größter Wahrscheinlichkeit klar sein und die hohen und schneebedeckten Gipfel des Lahaultales werden sich vor unseren Augen auftürmen!

Uns so war es auch diesmal!

Kurz hinter den Pass- es klart auf! Blick auf Lahoul
Kurz hinter den Pass- es klart auf! Blick auf Lahoul

Während der knapp zwei Stunden (nur 8 km/h und ich bin eigentlich nicht langsam) ging es nicht nur neblig zu, sondern ich fuhr durch dicke Schneefelder und traf auch die ein oder andere Ziegenherde, dann endlich, mit schmerzenden Beinen und einem wunden Gesäß, erreichte ich die bunten tibetischen Gebetsfahnen des Passes!

Endlich oben- nach 5 Stunden Fahrt
Endlich oben- nach 5 Stunden Fahrt

Hier war ich jedoch bei weitem nicht alleine: Zurzeit kommen hunderte von indischen Touristen hinauf auf den Pass um „im Schnee zu spielen“, wie sie es nennen. Durch die dicken Wolken, kann man zwar kaum etwas sehen, doch es ist irgendwie goldig zu beobachten, wie die Inder Schneefiguren bauen, in Reifen die Hänge runter rutschen und sich auf ein paar Skier stellen um auf geradem Gelände geschoben zu werden. Hier gibt es unzählige Essenstände und die Inder sind bester Laune und genießen ihren Jahrmarkt.

Inder "spielen" im Schnee
Inder „spielen“ im Schnee

Mich zieht es etwas weiter hinter den Pass und tatsächlich, hier ist es ganz klar und ich genieße die wärmende Sonne und den blauen Himmel während ich ins Lahaul Tal!

Bei der Manali-Leh Tour wird  es  nun hinab ins andere Tal gehen, doch für mich heißt es kehrt machen und 51 km Abfahrt hinab nach Manali!

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