Hero MTB Himalaya vs. Sigma Bike Transalp – ein Vergleich

Nun schon zum dritten Mal habe ich am Etappen-Rennen MTB Himalaya durch den indischen Himalaya teilgenommen. Dieses Mal sogar als Drittplatzierte!

Auf diesen Blog habe ich von meinen Rennteilnahmen in 2015 und 2016 schon ausführlich berichtet das Rennen auch in diesem Jahr wieder ziemlich ähnlich verlief, sowohl von Seiten des Veranstalters (anspruchsvolle Routen, großartige Landschaften, tolle Camps, gutes Essen, interessante Teilnehmer), als auch von meiner Seite (Spaß am Event, viel Quälerei während der Etappen und letzten Endes erfolgreiche Finisherin eines der härtesten Mountainbike Rennen der Welt).

Da ich in diesem Jahr mein erstes Etappenrennen außerhalb Indiens erleben durfte und die Möglichkeit hatte im Sommer an der Sigma Bike Transalp teilzunehmen, wage ich einen Vergleich dieser beiden Rennen in verschiedenen Kategorien, in der Hoffnung das Interesse für die Leser zu wecken, so dass eine bessere Idee vom MTB Himalaya vermittelt werden kann. Dabei gehe ich einfach einmal davon aus, dass der eine oder andere Mountainbiker an der Bike Transalp  vielleicht sogar einmal teilgenommen hat. Zum MTB Himalaya biete ich übrigens in jedem Jahr ein Komplett-Paket (Trekking und Taj Mahal- Besuch und dem Gesamttransport) an und helfe auch bei der Organisation individueller Wünsche.

Der Vergleich

Hero MTB Himalaya- So much more than just a Race

http://heromtbhimalaya.com/

Hier zum Erlebnisbericht des MTB Himalaya 2016

Sigma Bike Transalp – Can`t copy the Alps

https://bike-transalp.de/

Hier zum Erlebnisbericht der Bike Transalp 2018

Fakten
650 km, 16000 Höhenmeter, 10 Tage, 8 Renntage, Ende September, ca 85 Teilnehmer 500 km, 18000 Höhenmeter, 8 Tage, 7 Renntage, Juli, ca. 800 Teilnehmer
999 $ 899 €
Inkludierte Leistungen
Unterkünfte in Hotels und Zelten mit Matratzen und Schlafsäcken

Vollverpflegung

Bikewash

Mechaniker

Gepäcktransport

Fahrradtaschentransport

Trikot

T-Shirt

Finisher Medaille

Goodies

Abschlussparty

Verpflegungsstationen während des Rennens

Imbiss nach dem Rennen

Abendessen

Bikewash

Gepäcktransport

Finisher Trikot

Finisher Medaille

Abschlussparty

Goodies

Zubuchbare Leistungen
Massage

Transport zum Startpunkt und vom Endpunkt

Massage

Fahrradservice

Rücktransport zum Start

Fahrradtaschen Transport

Camp in Turnhallen mit Frühstück/Hotel

Kategorien

Open Men Solo

Open Women Solo

Master

Grandmaster

Team of Two

Team of Two Men

Team of Two Women

Team of Two Mixed

Team of Two Master

Team of Two Grandmaster

Etappen und Routen

Nachdem ich beide Rennen so kurz hinter einander gefahren bin, kann ich sagen, dass  sich die Etappen beider Rennen sehr ähneln, sowohl vom Profil, als auch vom Terrain und dem Landschaftsbild.

Bei beiden Rennen werden täglich zwischen 60 und 100 km und um die 1500 bis 3000 Höhenmeter bewältigt, wobei es einen guten Mix aus Off-road, Singletrails und auch einmal asphaltierter Straße gibt. Bei beiden Rennen liegt dieser Anteil prozentual ziemlich gleich. Beim MTB Himalaya Rennen sind jedoch die Off-Road Passagen und auch die Singletrails insgesamt etwas rauer, unbefestigter. Während es bei der Biketransalp durchaus auch auf angelegte Pfade in Bikeparks geht, sind die Trails im Himalaya eher Kuhpfade.

Markiert sind beide Strecken gut. Wobei es für die Transalp auch GPS Daten gibt und bei dem MTB Himalaya einfach so viele Pfeile, dass man sich eigentlich gar nicht verfahren kann.

Beide Rennen sind von der Route her reizvoll. Die Alpen bei der Bike Transalp zu überqueren ist grandios. Aber auch die Strecke von Shimla nach Daramshala beim Hero MTB Himalaya verbindet zwei touristisch interessante Ziele und führt ebenso durch landschaftlich reizvolle Gegenden mit viel Natur und Kultur. Bei beiden Rennen genießt man landschaftliche Highlights mit Bergseen, Dörfern, Wäldern und Pässen.

Von der Anstrengung her  fand ich das MTB Himalaya intensiver und habe für die täglichen Etappen insgesamt deutlich mehr Zeit benötigt. Zum einen lag es wohl an meinem gesundheitlichen Zustand. Andererseits musste ich immer mal wieder bei dem MTB Himalaya vom Rad absteigen und zu Fuß gehen, war mir die Strecke doch ab und an zu anspruchsvoll. Auch sind die Anstiege beim MTB Himalaya etwas steiler und auf dem Himalaya Untergrund rollt es sich nicht ganz so gut. Selbst wenn es heißt, eine Straße sei asphaltiert, muss man nach Schlaglöchern nicht lange suchen.

Mit guter Fitness, Freude am Mountainbiken und guten Skills, können beide Touren jedoch gut gemeistert werden. Am Ende ist es bei beiden Rennen ein Erfolg, das komplette Rennen geschafft zu haben, auch wenn man nicht als Sieger auf dem Podest steht.

Atmosphäre
Klar, die Bike Transalp ist ein Klassiker und mit über 650 Fahrern die Alpen zu überqueren ist ein ganz besonderes Gefühl, vor allem, wenn man über die Ziellinie in Arco am Garda See rollt. Trotzdem ist das MTB Himalaya  doch etwas ganz besonderes. Sei es, weil die Inder so herzliche Gastgeber sind, weil die Teilnehmerzahl kleiner ist, oder weil einfach alle- vom Profi bis zum Anfänger- im gleichen Camp untergebracht sind. Vielleicht ist es auch eine Mischung aus alldem. Es macht jedenfalls einfach Spaß, nach den Etappen zusammen zu sitzen, sich von den Erfahrungen des Tages  zu erzählen oder gemeinsam die Gegend zu erkunden.

Am Ende des Rennens kennt Jeder Jeden. Außerdem wird vom Veranstalter während des Rennens einiges an kulturellem Programm geboten. So startet das Rennen mit einer hinduistischen Feuerzeremonie, am Ruhetag kann man eine Schule besuchen und am Abend wird um das Lagerfeuer zusammen getanzt.

Das ist bei der Biketransalp etwas anders. Alles ist viel anonymer, höchsten im Camp in den

Turnhallen lernt man sich beim gemeinsamen Schnarchen etwas kennen. Ansonsten bleibt jeder für sich und nimmt das Rennen doch deutlich ernster.

Verpflegung

Ich hatte ja schon erwähnt, dass Inder sehr gute Gastgeber sind und das spielt sich auch in Verpflegung wieder. Ein Küchenteam kocht im Camp von früh bis spät herrliche Speisen und Non Stopp wird das Büffet mit einer Unmenge an verschiedensten kontinentalen und indischen Gerichten bestückt. Hier kommen Fleischesser und Vegetarier auf ihre Kosten. Auch die zwei bis drei Verpflegungsstationen sind gut gefüllt. Allerdings sind die Helfer vor Ort manchmal etwas umständlich. Da sind die Herren und Damen der Verpflegungsstationen schon etwas professioneller. Mit flinker Hand werden Kuchen und Wassermelone aufgeschnitten und aus großen Gießkannen werden die Flaschen rasch mit Wasser und Elektrolyten aufgefüllt. Dafür sind die Mahlzeiten um das Transalp Rennen herum eher dürftig und keine angemessene Verpflegung für Radsportler während eines Extrem-Rennens. Spagetti Bolognese auch am fünften Rennabend ist leider nicht mehr wirklich aufregend.

Organisation und Stationen zwischendurch
Die Organisation der Bike Transalp ist Tipp Topp. Hier stimmt einfach alles: Von den Zeitangaben, über die Streckenlängen, bis hin zum Gepäcktransport. Bei der deutschen Organisation gibt es einfach nichts zum Meckern. Etwas flexibler läuft es da in Indien ab: Zeitangaben werden nicht ganz so genau genommen. Ein Frühstück kann es auch schon einmal eine halbe Stunde später geben. Doch auch hier klappt am Ende immer alles, wenn auch etwas gelassener.

Während bei der Bike Transalp in kleinen Alpenstädten logiert wird, deren Bewohner auch gleichzeitig als Gastgeber auftreten, wohnt man während des MTB Himalaya in einem kleinen Camp in Zelten in kleinen Dörfern mitten in der Natur. Bei Ankunft sind die Zelte fertig aufgebaut, man erhält Matratzen und Schlafsäcke und es gibt Dusch-, Toiletten- und Speisezelte.

Bei der Transalp hat man die Wahl: Entweder man schläft preiswert in Massenunterkünften in Turn- oder Sporthallen. Dafür benötigt man eine eigene Matratze und einen Schlafsack. Oder man wählt die luxuriösere Option und schläft in Hotels. Rein logistisch ist es während der Transalp etwas aufwendiger und oft auch für die Teilnehmer etwas komplizierter. Wenn man Glück hat, sind das Camp, das Abendessen und der Bikewash nah beieinander. Manchmal muss man durch die kleinen Orte jedoch ganz schön hin und her laufen. Beim MTB Himalaya ist alles an einem Ort.

Teilnehmer

800 Teilnehmer oder 80 Teilnehmer- das macht schon einen großen Unterschied. Dennoch weisen beide Rennen ein ähnliches Teilnehmerprofil aus: Mountainbiker aus der ganzen Welt und auf jedem Level: Ob Profifahrer oder Hobbymountainbiker und Abenteurer, bei beiden Rennen findet jeder Teilnehmer seinen Startplatz. Während man bei der Bike Transalp während der gesamten Etappe von Fahrern umgeben ist und nie wirklich allein ist, zieht sich das Feld bei dem MTB Himalaya schon mehr auseinander und als Solofahrer kann es sein, dass man für ein paar Kilometer auch einmal ganz alleine ist.

Sicherheit
Beim Thema Sicherheit hat die Organisation der Transalp ganz klar die Nase vorn. Nicht, dass die Veranstalter des MTB Himalaya nicht auch alles Mögliche tun, um eine schnelle Bergung zu ermöglichen. Doch eine fünfminütige Helikopter Bergung und ein professionelles Ärzte Team auf Motorradcrossmaschinen, wie bei der Transalp gibt es nicht. Dennoch gibt es Routenposten, die fleißig die Teilnehmer auflisten, so dass verschollene Fahrer schnell gefunden werden können. Auch beim MTB Himalaya ist ein Arzt steht’s im Camp mit dabei.
Fazit
Sowohl das MTB Himalaya, als auch die Bike Transalp sind großartige Events. Bei beiden Rennen hatte ich viel Spaß und ich plane weitere Teilnahmen für beide Rennen in den nächsten Jahren.

Rein routentechnisch und vom Anspruch ähneln sich die Rennen sehr. Während die Bike Transalp ein Klassiker ist, ist das MTB Himalaya Abenteuer und Mountainbike Fahrspaß pur.

Das MTB Himalaya ist so viel mehr als nur ein Rennen und am Ende der 10 Tage hat man nicht nur einen unglaublichen Fahrspaß gehabt, sondern auch viel von Land und Leuten kennengelernt und neue Freundschaften geschlossen. Da kann die Bike Transalp nicht mithalten, wobei die gesamte Organisation und auch die Teilnehmerzahl schon auf einem ganz anderen Level liegen. Definitiv bekommt man bei dem MTB Himalaya mehr für sein Geld geboten- aber es findet ja auch im preisgünstigen Indien und nicht in den Alpen statt.

Ein klares Plus bei dem MTB Himalaya Rennen: Das gebotene Kulturprogramm! Feuerzeremonie zum Start des Rennens, Schulbesuche zwischendurch, traditioneller Tanz ums Lagerfeuer. Hier bekommen die Teilnehmer wirklich mit, dass sie in Indien sind!

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