Indischer LadenbesitzerIn Indien wird eigentlich um fast alles gefeilscht, besonders als Tourist sollte man in dieser Tätigkeit gut geübt und nicht zu zimperlich sein.
Allerdings gibt es Ausnahmen: Bei Nahrungsmitteln, vor allem in Geschäften, Gemüseständen und Restaurants wird generell nicht gehandelt. Auch bei Eintrittsgeldern oder staatlichen Einrichtungen, wie bei Tickets für Busse und Züge, sollte man mit feilschen erst gar nicht anfangen. Darüber hinaus gibt es ein paar Läden, in denen extra ausgewiesen ist, dass es sich um „fixed prices“ also, um festgelegte Preise handelt und feilschen wenig Sinn macht.
Ansonsten ist das Feilschen gern erlaubt! Dabei gibt es allerdings keinen genauen Richtwert um wie viel Prozent man versuchen sollte, den Preis herunter zuhandeln. Manchmal kann man sich glücklich schätzen, einen Artikel nur um 50 Rupien preiswerter bekommen zuhaben, ein anderes Mal kann es passieren, dass man selbst bei der Hälfte des genannten Preises noch zuviel zahlt.
Am besten ist es, nicht gleich an den ersten Tagen seine Souvenir- und Mitbringsel-Liste abzuarbeiten, sondern erst einmal nur zu beobachten. So macht es Sinn, zu verschiedenen Läden zu gehen um zusehen, für wie viel Rupien der Artikel zuhaben ist. Auch Probe-Feilschen macht Sinn und einmal einfach einen unverschämt erscheinenden niedrigen Preis nennen. Schon oft wurde ich dabei überrascht, dass ich den Schal oder die Schmuckbox tatsächlich für dafür bekommen habe!
Generell ist es wichtig, den Gegenstand eigentlich nicht wirklich haben zu wollen oder wenigstens so zu tun: man schaut nur einmal, fragt nach dem Preis, nennt einen niedrigeren und wenn man diesen Preis nicht bekommt, dann verlässt man einfach (langsam!!) den Laden. Meistens wird man von dem Besitzer wieder zurückgerufen.
Auch bin ich der Meinung, dass es durchaus in Ordnung ist, einen Preis zu bezahlen, dem einen der Gegenstand Wert ist und damit zufrieden zu sein, schließlich muss der Verkäufer ja auch von irgend etwas leben. Allerdings sind manche Preise, besonders in den Touristenregionen, unverschämt hoch. Besonders in den Pauschaltouristen-Hochburgen wie in Agra, Varanasi und Jaipur, sollte man das Shoppen generell lieber vermeiden. Zu diesen Orten kommen oft die etwas wohlhabenderen, ausländischen Besucher, die nur eine kurze Reise in Indien unternehmen und bereit sind, viel zu viel zuzahlen. Hier lohnt sich das handeln nicht, da der Händler weiß, dass er den Schmuck bei einem anderen Touristen mit deutlich höheren Gewinn verkaufen kann.
Handeln kann Spaß machen, vor allem wenn man erfolgreich war. Allerdings ist es auch oft anstrengend. Manchmal ist es auch ok, einfach den genannten Preis für die Rikschahfahrt zu bezahlen, was für einen Unterschied machen letzten Endes 20 Rupien aus? Zumindest keinen erheblichen für uns, aber der Rikschahfahrer freut sich, seinen Kindern etwas Süßes mitzubringen!
Reisetipp Nr 2 Essen und Trinken in Indien
Reisetipp Nr 3 Bettler in Indien