Neun Fragen, die du vor dem Start des Treks unbedingt klären sollten!

Das etwas andere Trekkingerlebnis!

Ich liebe es zu Trekken und kann es immer kaum erwarten, wenn die Trekkingsaison wieder startet und ich zusätzlich auch noch Gruppen auf einem neuen, mir unbekannten Trek, begleiten kann.

In der Regel empfinde ich Trekking als einfach. Das meine ich nicht nur im körperlichen Sinne, sondern vor allem auch psychisch!

eine glückliche Trekkerin
eine glückliche Trekkerin

Na klar, manche Treks sind anstrengender als andere, sie sind länger, es geht höher hinauf, die Steigung ist größer. Aber das alles ist eine Sache, stimmt die Organisation, kommt man nach einem anstrengenden Trekking Tag glücklich ins Camp, die Zelte stehen, es wird einem Tee angeboten und man hat die Chance sich umzuziehen, auszuruhen, sich zu stärken.

Aber wie gesagt, dafür ist die richtige Organisation wichtig. Mit dem Organisator eines Treks steht oder fällt der Erfolg eines Treks.

Und genau das durfte ich auf meinem letzten Trek am eigenem Leibe spüren.

Ich arbeite mit sehr professionellen Trekkingpartnern zusammen. Ich kenne keine schlechte Planung und bin es gewohnt, dass alles Rund geht.

Nun fragte mich ein alter Freund aus Mcleod Ganj, Daramshala, ob ich nicht Lust hätte, ihm auf einen Trek zu begleiten, er wäre so 4- 5 Tage lang und ginge über den Jalsu Pass. Vier indische Kunden würden teilnehmen, dazu wären es vier Leute, die den Trek ausführen: der Besitzer des Trekkingunternehmens, zwei Träger und mein Freund, der ebenfalls als Träger, aber auch als Koch mit kam.

Natürlich hatte ich Lust. Im Moment habe ich nicht viel zutun. Ich warte darauf, dass die Saison in Manali beginnt und da schien es passend hier ein paar Treks zu erkunden, die ich noch nicht kannte.

Natürlich machte es mich ein bisschen stutzig, dass der Trek vier oder fünf Tage lang sein sollte. Wie geht das den bitte? Entweder ein Trek ist so lang oder so lang!!! Da gibt es nichts dazwischen.

Natürlich ist es Anfang März auch sehr früh für eine Passüberquerung und die Wettervorhersage sagte Regen hervor. Doch der Organisator war überzeugt: Der Pass ist mit 3500 Meter nicht hoch, das können wir machen!

So, nun, nach vier Tagen, bin ich wieder zurück von dem Trek. In der Tat, war er recht interessant, vor allem um zu sehen, wie Andere  im Trekkingbusiness arbeiten. Ich kann auch nicht sagen, das ich den Trek überhaupt nicht genossen habe. Bestimmte Bestandteile waren schon ganz nett: da waren die kleinen wunderschönen Teilstrecken der Route, das gemeinsame Kochen und Kartenspielen mit dem Einheimischen und eh… nicht mehr viel mehr !

Dass es soviel regnete, war natürlich nicht die Schuld des Veranstalters. Doch dass der Trek an sich zu dieser Jahreszeit nun wirklich nicht möglich ist, hätte man schon wissen können!

Am dritten Tag stapften wir durch Meter-Tiefen Neuschnee, nah am Abgrund entlang und über mehrere Schneelawinen… meiner Meinung nach doch etwas Riskant! Wir erreichten nicht einmal das Basislager des Passes sondern mussten triefend nass umkehren.

Generell waren die täglichen Trekkingdistanzen sehr kurz, durchschnittlich zwei Stunden wanderten wir am Tag, den Rest der Zeit hingen wir im Camp herum. Ein Küchenzelt gab es leider auch nicht. Der Veranstalter wollte wohl möglichst viel Profit aus der Tour herausholen. Also wurden alle Trekkingangestellten als Träger umfunktioniert: Vom Organisator bis zum Koch (selbst ich) trugen alle bis zu 50 kg. Ein Küchenzelt oder mehr Kerosin als 4 Liter für die Gaskocher waren da nicht drin. Also schliefen und kochten wir in leerstehenden Berghütten, die in den Sommermonaten von Schaf- und Kuhhirten bewohnt werden.

gemütlich im Küchenzelt
so sollte es sein: gemütlich im Küchenzelt

Das ist ja auf der einen Seite ganz interessant, leider war das Feuerholz, dass zum Kochen benutzt wurde so nass, das es ganz schön vor sich hinqualmte: Direkt in meine Atemwege! Die Hütten und ich wurden regelrecht ausgeräuchert!

Zu Essen gab es genug, leider aber nicht soviel tagsüber! Ich vermisste ein stärkendes Mittag zwischendurch und hatte ordentlich Hunger, als es Abends wurde.

Der Trek war alles in allem ein Fiasko, dennoch bin ich froh, es miterleben und durchleben zu dürfen (Ich brauchte zwei ganze Tage um mich wieder zu erholen, zu essen, zu schlafen und zu trocknen). Ich bin darin bestätigt worden, dass es so richtig ist, wie ich mit meinem Team Trekking Touren organisiere und wie es eben nicht funktionieren kann.

Hier eine Checkliste, die jeder bei der Buchung eines Trek vorher abarbeiten sollte:

  1. Die Träger: Gibt es seperate Träger oder müssen die Angestellten doppelt arbeit verrichten und zusätzlich als Guide oder Koch arbeiten?
  2. Wie viel Gewicht tragen die Träger? Mehr als 30 kg pro Mensch ist nicht mehr Human.
  3. Gibt es genügend Kerosin/Gas? Kerosin/Gas ist notwendig zum Kochen, auf Kochen mit Feuerholz sollte besonders bei Regen nicht spekuliert werden.
  4. Gibt es ausreichend und hochwertiges Essen? Bitte Fragen, ob es auch Mittag gibt und wenn ja in welcher Form!
  5. Wie wird geschlafen? Werden Zelte mit genommen, oder muss in Höhlen und schmutzigen Hütten übernachtet werden?
  6. Welche Ausrüstung ist außerdem dabei?
  7. Was ist inkludiert in dem Preis. Ist der Preis zu niedrig, kann es sein, das unerwartete Kosten, wie zum Beispiel der Transport vom und zum Trek, hinzu kommen.
  8. Wie ist der Transport organisiert? Gibt es einen Jeep oder muss mit dem lokalen Bus gefahren werden. Das kann ok sein, besonders für Low-Budget Traveller, aber auch sehr unkomfortabel!
  9. Ist der Trek zu dieser Jahreszeit überhaupt möglich? Viele Treks sind sehr früh oder spät im Jahr oder auch während der Monsunzeit nicht durchführbar!

Werden diese Fragen gut und glaubwürdig vom Trekkingveranstalter beantwortet, kann man mit ruhigem Gewissen an einem Trek teilnehmen und  ihn in vollen Zügen genießen!

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