Julley aus Leh – Die sechs besten Aktivitäten in Leh

Julley ist das magische Wort in der nordindischen Region Ladakhs. Übersetzt heißt es „Hallo“, „Auf Wiedersehen“, „Danke“ und „Bitte“.

Mit diesem simplen Wörtchen kommt man in der Hochgebirgswüste Ladakhs ziemlich gut durch. Überall wird man von ladakhischen Gesichtern angestrahlt und ein „Julley“ wird einem zugerufen.

Leh ist die Distrikthaupstadt der Region Ladakhs und kulturelles Zentrum. Von schroffen hohen Bergen umgeben und mit der Shanti Stupa und dem Leh-Palast im Hintergrund besitzt das buddhistisch geprägte Städtchen eine angenehme Atmosphäre. Gemütliche Restaurants, Backpacker-Cafes und Läden, die Schmuck und Stoffe aus Kaschmir anbieten.

Trekkern, Backpackern und Reisenden dient Leh nicht nur als Ausgangspunkt für tolle Touren in die weite Bergwelt, sondern ist auch ein schöner Ort für ein paar Tage Ruhe und Entspannung.

Erreicht man die auf 3500 Meter Höhe gelegene Stadt per Flugzeug von Delhi, benötigt man unbedingt ein paar ruhige Tage in Leh einfach nur um sich an die Höhe zu gewöhnen und zu akklimatisieren. Schwäche, Kopfschmerzen und Schwindel sind Höhenkrankheitssymptome und eine Anpassung an den geringen Luftdruck hier oben sind Voraussetzung um die buddhistisch geprägte Hochgebirgsregion auch genießen zu können.

Die sechs besten Aktivitäten in Leh

Doch glücklicherweise hat Leh und seine nähere Umgebung selbst einiges zu bieten, um sich die Zeit angenehm zu vertreiben. Und dann kann es auf größere Erkundungen zum Pengong See, in das Nubratal oder auf Trekkingtour/Bergbesteigung gehen!

1. Spaziergang durch Leh

Vielleicht ist der Spaziergang nicht gleich am ersten Tag möglich, da es dabei doch etwas auf und ab geht. Doch wer wieder etwas genug Luft in den Lungen hat, sollte sich Lehs schönste Sehenswürdigkeiten zu Fuß anschauen.

Dafür startet man am besten auf der Chanspa Road. Die „Backpackereinkaufstraße“ mit guten Restaurants, Läden und gemütlichen Cafes  und läuft einmal durch bis man an dem Fuße der Shanti Stupa gelangt. Die Stupa, ein buddhistisches Denkmal für den Frieden, wurde 1991 von den Japanern erbaut und bietet auf 3600m gelegen einen tollen Ausblick auf Leh und die umliegenden Berge. Dafür muss man aber erst einmal 500 Stufen überwinden, gar nicht so einfach in dieser Höhe!

Über kleine Straßen einmal um Leh herum geht es weiter bis zum Fuße eines kleinen alten Klosters. Es geht wieder mühselig berghoch, doch die im Wind wehenden bunten Gebetsfahnen tragen zu einem schönen Bild mit Kloster und schroffen Bergen bei. Das Kloster selbst ist gar nicht so sehenswert, doch wer mag, kann für ein paar Rupien Eintritt einmal hineinschauen.

Von hier geht es einen schmalen Pfad hinab zum Leh-Palast. Der renovierte Palast gleicht von Innen immer noch eher einer Ruine, ist von außen aber schön anzuschauen, besonders wenn er nachts angestrahlt wird. Etwas unterhalb des Palastes gelangt man in die Altstadt und läuft durch kleine Gassen und an alten ladakhischen Häusern vorbei. Eines der renovierten Gebäude beherbergt eine Kunstausstellung des gemeinnützigen Vereins Lamo mit interessanten Fotografien.

Unterhalb der Altstadt gibt es ein weiteres traditionelles Haus Namens Leila. Das kleine gemütliche Café serviert leckeren selbstgemachten Kuchen, ladakhische Spezialitäten und richtigen Kaffee. Ein toller Ort für etwas Ruhe. Besonders die Dachterrasse ist einen Besuch wert. Außerdem bietet das Café selbst regelmäßig geführte Spaziergänge durch Leh an!

Geht man etwas weiter die Straße Richtung Stadtzentrum, passiert man einen kleinen Milchladen. Hier wird per Hand nicht nur frischer indischer Käse, sondern auch vorzügliche Lassi hergestellt. Das süße Jogurtgetränk mit einer Haube frischer Butter ist nicht nur erfrischend, sondern auch recht sättigend.

Nun ist man auch schon in Lehs Fußgängerzone, die erst ganz frisch renoviert wurde. Biegt man nach rechts, kann man sich ein buddhistisches Kloster anschauen, biegt man rechts ab, kommt man in eine muslimische Straße, in der kaschmirische Bäcker köstliches frisches Brot verkaufen.

Hier endet der drei bis vierstündige Spaziergang.

2. Yoga und Meditation in Leh

Ich kann wärmstens das Mahabodhi Zentrum in Leh empfehlen. In der Chanspa Road unterrichtet ein deutscher Yogalehrer mit seiner indischen Assistentin Shashi den ganzen Tag lang Yoga, Meditation und Pranayama – für Anfänger und Geübte. Zusätzlich finden regelmäßig dreitägige Meditationskurse etwas außerhalb im Hauptzentrum statt.

3. Schlemmen in Leh

Ob man nun gerade von einem Trek wieder kommt oder auch nicht, Leh hat hervorragende Restaurants, Bäckereien und Cafés und man kann seine Tage ohne Probleme ganz gemütlich beim Kuchen und Momo Essen verbringen! (Momos sind gefüllte, gedämpfte Teigtaschen und eine Spezialität der Region.)

Hier meine drei, ganz unterschiedlichen, Favoriten:

Tibetan Kitchen

Tofu Thentuk in Vaschsisht, eine leckere tibetische Nudelsuppe

Tolle indische und tibetische Speisen in höchster Qualität mit nettem Personal und guten Sitzmöglichkeiten. Es ist sehr beliebt und manchmal muss man reservieren. Besonders gut sind die tibetischen Suppen, Momos und Tandoori Chicken. €€

Restaurant und Bakery Babylon

Tolle frische Backwaren über Apfelstrudel, zum Volkornbrötchen bis hin zum Müsli-Keks! Doch das Backpacker Restaurant in der Chanspa Road hat soviel mehr zu bieten! Neben den typischen Gerichten wie Israelisch, Italienisch und Indisch gibt es tolle ausgefallene vegane Optionen. Alle Speisen sind frisch und hygienisch zubereitet und sehr, sehr lecker. Besonders gut für Reisende geeignet die mal Lust auf was anderes und Gemüse haben. €€

No Name Dhaba

Der Geheimtipp! Hier wird Frühstück und Mittag für die Einheimischen für wenig Geld serviert. Eine Vielzahl von einheimischen Gerichten werden täglich von zwei Ladakhi-Frauen zubereitet und man kann sich wie bei einem Buffet von allem etwas auf den Teller füllen. Dann wird pro Gericht abgerechnet. Teuer kann es nicht werden. Das kleine einfache Restaurant ist bei den Einheimischen so beliebt, dass man lieber etwas früher kommt. Denn was weg ist, ist weg! Einfach zu finden ist die Dhaba jedoch nicht. Vor dem Fahrradverleih am Anfang der Zangsti Road auf der rechten Seite muss man eine kleine Treppe hochsteigen. €

4. Rafting

Die beiden Flüsse Indus und Zanskar bieten hervorragende Rafting-Möglichkeiten und wem Leh auf die Dauer zu eintönig wird und etwas Lust auf Abenteuer hat, bucht einen Raftingausflug! Der Ausflug nimmt den ganzen Tag in Anspruch. Zunächst fährt man 55 km nach Chilling zum Ausgangspunkt. Hier, am Zanskar Fluss wird man gebrieft, dann geht es in das Raft durch interessante Stromschnellen für 30 km bis zum Zusammenfluss der Flüsse Zanskar und Indus. Hier wartet ein leckeres Mittagessen in einem Garten unter Aprikosenbäumen auf einen.

5. Kloster- und Palasttour um Leh herum

Ob mit Fahrrad, auf dem Motorrad oder im Taxi – man kann um Leh herum wunderschöne und ganz besondere buddhistische Klöster besuchen und hier nicht nur einmalige und antike Kunstwerke, Gemälde und Statuen bestaunen, sondern vor allem einen Einblick in das tägliche Leben der Mönche und Nonnen bekommen. Es ist faszinierend an einer morgendlichen Zeremonie teilzunehmen, ein Klosterfest mit Maskentänzen zu besuchen oder zu beobachten wie die Mönche mit gefärbtem Sand große Friedensmandala malen.

Die Kulissen sind spektakulär. Meist sind die Klöster auf Hügeln erbaut und schon aus weiter Ferne sichtbar und bieten tolle Kulissen für Fotografien. Bekannter sind die Klöster Thiksey und Hemis, aber auch die kleineren sogenannten Gompas, wie Spituk oder Phyang sind sehenswert und weniger überlaufen.

Auch die Königspaläste Shey und Stok lohnen einen Besuch um in den Museen mehr über das königliche Leben zu erfahren.

6. Downhill Fahrradtour vom Kardung La Pass

Einst der höchste befahrbare Pass der Welt ist der Kardung La Pass mit 5300 Metren immer noch hoch. Wer mag kann die 36 km von Leh natürlich auch zum Pass hoch fahren. Doch viel mehr Spaß macht es ihn hinabzurollen.

Zunächst kann man noch im höchsten Cafe der Welt einen Minztee trinken und dann heißt es Finger an die Bremsen und 2000 Höhenmeter hinab!

Die Ausblicke sind spektakulär, am Pass selbst kann es auch im Sommer schneien und die Abfahrt ist berauschend, ohne dass man außer Atem kommt.

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