Wie man am besten -je nach Budget- durch Indien reist
Indien ist mit einer Fläche von 3, 3 Millionen Quadratkilometern nicht nur recht groß, sondern riesig! Vorallem als Reisender mit nicht ganz so viel Zeit, wird man sich der Größe des Subkontinents dann erst so richtig bewusst, wenn es an die Planung der Indien Reise geht!
Schnell wird klar, hier müssen viele und lange Strecken zurückgelegt werden, um von einem Ort zum Nächsten zukommen, 300 km und mehr sind da keine Seltenheit!
Glücklicherweise ist Indien ein relativ günstiges Reiseland mit vielen Transportmöglichkeiten!
Je nach Zeit und Budget, kann ein ieder seine Indienreise so planen, wie es einem am Besten passt!
Im folgenden möchte ich die Hauptransportmöglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen vorstellen.
Doch auch wer das Geld für Flüge und ein privates Fahrzeug haben sollte, dem empfehle ich dennoch, wenigstens eine fahrt mit dem Zug über Nacht! Mit dem Zug durch Indien zureisen ist einfach DIE Reiseart schlechthin und ein Muss für jeden Indienreisenden!! Es gehört zum Reisen in einem indischen Zug dazu, gemeinsam mit indischen Passagieren seine Leckereichen zuteilen, heißen Chai aus kleinen Pappbechern zutrinken und eine Nacht im sanft schaukelnden Zugabteil zuverbringen… Natürlich gibt es auch im Zug die verschiedensten Klassen für jedes Budget!
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Reisen im Zug
Wie schon bereits erwähnt- das Reisen durch Indien mit dem Zug gehört einfach dazu. Es ist eine angenehme und bequeme Art der Fortbewegung und dazu auch die billigste Variante (reist man nicht gerade in der 1. Klasse).
Es macht einfach Spaß, an den offenen Türen des Zuges zustehen und die indische Landschaft an einem vorbei rauschen zulassen und im Gegensatz zum Bus, kann man seine Beine auch einmal ausstrecken und hat sogar einen eigenen Schlafplatz.
Führ ganz Sparsame empfiehlt sich die „ Sleeperklasse“ ( von der noch günstigeren General Klasse ist abzuraten)- hier gibt es jeweils drei gegenüberliegende einfache Liegen übereinander und noch einmal zwei auf der anderen Seite des Ganges. Die Fenster können (und sollten) geöffnet werden, denn eine Klimaanlage gibt es nicht, dafür jedoch ein paar staubige Ventilatoren. Bettwäsche, falls gewünscht, muss selbst mitgebracht werden. In einem Wagon gibt es ca 50 Sitzplätze mit 4 Toiletten- jeweils zwei an beiden enden. Regelmäßig kommen Essens- und Teeverkäufer, Bettler und Verkäufer aller Art vorbei und sorgen so, für etwas Unterhaltung.
Manchmal ist die Sleeperklasse auch überbucht- dann kann es etwas enger werden, besonders zu den Wochenenden um die großen Städte herum und an Feiertagen.
Die beiden besseren (und zu empfehlenden) Klassen sind die sogenannten 2 AC und 3 AC. Also Wagen mit drei oder zwei Betten übereinander und klimatisiert. Hier ist alles etwas sauberer und ruhiger, es schauen weniger Leute vorbei und man bekommt Bettwäsche.
In besonderen und schnelleren Zügen zwischen den Hauptstädten, gibt es meist nur „AC“- Klassen und man hat im Preis auch die Verpflegung mit inkludiert. (Man kann zwischen vegetarisch und nicht vegetarisch wählen).
Darüberhinaus gibt es auch noch 1 AC, die Erste Klasse, bei der man sich zu zweit ein Abteil teilt. Nicht wirklich zu empfehlen, denn für den Preis, kann man sich auch einen schnelleren Flug leisten.
Das Zugticket kauft man entweder sehr langfristig im vorhinein bei einem Agenten (Züge sind oft Monate vorher ausgebucht), oder man geht zur Touristenabteilung in den Bahnhöfen und beantragt ein Ticket der Touristenquote (reservierte Sitzplätze für ausländische Touristen).
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Bus
Busse sind etwas teurer und unbequemer, aber viel einfacher kurzfristig zubuchen (auch nur einen Tag vorher) und in manchen Regionen (wie in den Bergen) auch die einzige Möglichkeit.
Es gibt sie in allen Varianten: Von den sehr einfachen staatlichen Bussen, über Minibusse, bis hin zu klimatisierten Volvo Bussen mit rückklappbaren Sitzen und Decken oder sogar „Sleeperbussen“, also Busse mit richtigen Betten!
Mittlerweile haben die klimatisierten Busse teilweise WiFi und einen eigenen kleinen Bildschirm am Sitz des Vordermannes. Privatbusse werden in der Regel (egal welche Preisklasse) laute Bollywoodfilme zeigen.
Nachts (relativ spät) wird an einer Raststätte zum Abendessen gehalten.
Gebucht können die Busse bei jedem Agenten vorort, sowie online.
Die sogenannte „Government“- oder „Local“-Busse eignen sich nur für Kurzstrecken (keinesfalls über Nacht) und sind natürlich eine Erfahrung wert!
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Privates Fahrzeug
Indien ist günstig und auch ein gemietetes Fahrzeug inklusive Fahrer, Gebühren und Benzin kostet am Tag nicht mehr als 2000-4500 rs (je nach Region, Saison, Fahrzeug und Streckenlänge) (zwischen 30 und 60 Euro). Es ist eine bequeme Art der Fortbewegung, man kann jederzeit anhalten und aussteigen und auch zu abgelegeren Orten einfach gelangen. Zusätzlich hat man auch einen „Einheimischen“ in Form eines Fahrers dabei, der sich auskennt und oft behilflich sein kann!
Besonders mehrtägige Touren in Kerala, Rajasthan und Himachal, aber auch längere eintägige Strecken von einem Reiseziel zum Nächsten können sinnvoll sein. (Dann kostet das Fahrzeug jedoch deutlich mehr).
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Flugzeug
Indien hat ein gutes Flugnetz mit mehreren verschiedenen Fluglinien und recht günstigen Flügen. Weite Strecken sollten ruhig per Flug zurück gelegt werden, vorallem wenn man wenig Zeit hat.
Flüge kosten meist zwischen 50 und 90 Euro.
Natürlich sollte hier auch die Belastung der Umwelt bei der Planung in Betracht gezogen werden.
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Motorrad oder Fahrrad
Ich persönlich liebe es ja per Fahrrad unterwegs zu sein- man sieht einfach soviel mehr vom Land. Doch ich verstehe, wer dazu weder Zeit noch Lust hat. Doch eine Motorradtour mit einer Royal Enfield ist definitiv ein tolles Erlebnis, vorallem durch den nördlichen Himalaya (Himachal Pradesh, Kaschmir und Ladakh), sowie in Südindien. Einfache eine tolle Reise-Option, ob privat oder von einem Veranstalter als Gruppenreise organisiert.
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