Jahresrückblick 2021 Chalo Reisen

Es ist der erste Weihnachtsfeiertag. Nach genau zwei Jahren bin ich wieder auf deutschen Boden. Doch leider anders als geplant: Nicht in Indien habe ich mich erneut mit Corona angesteckt, sondern in der deutschen Heimat. Momentan bin ich mit meinen Eltern über Weihnachten und Silvester zuhause in Quarantäne, glücklicherweise mit sehr milden Symptomen.

So bleibt gut Zeit und Muße, dass Jahr 2021 einmal Revue passieren zu lassen.

Für Chalo! Reisen ist es das erste Jahr seit der Gründung in 2014 ohne eine einzige Indien Reise.

Doch wer glaubt, dass ich das ganze Jahr über nur Däumchen gedreht hätte, der irrt sich (diejenigen, die mich kennen, glauben das ganz sicher eh nicht!).

Erstaunlich aber wahr: Bei einem Reise-Unternehmen fallen tatsächlich auch viele Tätigkeiten an, die so gar nichts direkt mit der eigentlichen Reiseorganisation zu tun haben.

Die ersten drei Monate des Jahres hatte ich in Kerala verbracht um meine Ausbildung zur Ayurveda Therapeutin und Konsultantin zu absolvieren. Außerdem nutze ich die Zeit, mich mit meinen Partnern Vorort zu treffen und mir einige neue Unterkunftsmöglichkeiten und Aktivitäten in Kerala anzuschauen.

In dieser Zeit beendete ich auch endlich die Arbeit an der neuen Chalo-Reisen Webseite, die nun auch englischsprachig ist und machte meine Ausbildung zur Pre- und Postnatal Yoga Lehrerin.

Zurück in Shimla war die Freude groß, meinen Freund David wiederzusehen.

Trotz Baulärm im Haus versuchte ich eine Online Yoga Plattform und ein zweiwöchiges Online Yoga – und Ayurveda Retreat aufzubauen. Zwischendurch unternahmen wir Ausflüge in das schöne Thirtan Tal, ein Nebental des Kullutals (ich zum Wandern, die Jungs zum Fischen) und zu unserem Lieblings Ayurveda Hotel 50 km entfernt von Shimal in Tata Pani.

Anfang April hatte ich ein ganz persönliches Erlebnis: Ich unterstützte meine Schwägerin Pooja bei der Geburt meines Neffen Prishu in einem indischen Krankenhaus.

Dann rollte auch schon die unerwartete 2. Corona Welle mit großem Schwung über Indien hinein. Im Mai befanden wir uns in einem erneuten zweiwöchigen harten Lockdown und hatten uns zuvor wohl auch erneut angesteckt.

Indiens Gesundheitssystem war mit der hohen Anzahl Corona- Infizierter und Schwersterkrankter überfordert. Auch wir bekamen Tragödien im näheren Umfeld mit. Viele von euch spendeten erneut und wir konnten Sauerstoffflaschen in Manali verteilen, Verpflegungs- und Hygiene Pakete in Delhi, Mahlzeiten in Rajasthan und starteten mit Online Unterricht für die Kinder, die seit dem Start der Epidemie keinen regelmäßigen Schulunterricht mehr hatten.

Seitdem erhalten wir von einigen engagierten Spendern regelmäßige Beträge mit denen wir den Online Unterricht beibehalten, sowie den Menschen, die noch immer unter den Auswirkungen von Corona leiden, unterstützen.

Doch auch die zweite Welle war dann irgendwann vorbei und die Impfungen im vollen Gang.

Vorsichtig startete nun auch das ein oder andere Event und im Juni nahmen wir an unserem ersten Fahrradrennen in Lahaul, einer Himalaya Region teil, welches ich gewinnen konnte.

Zudem warfen die Bauarbeiten im Haus endlich abgeschlossen und wir konnten in unsere neue, wunderschöne Wohnung hinunterziehen.

Dann wurde es ruhiger. Der Monsunregen kam und ich begann meine Yoga Therapie Ausbildung und unterrichtete nebenbei regelmäßig Yoga.

Zudem hatte ich mein eigenes kleines witziges Projekt, bei dem ich täglich ein besonderes vegetarisches Gericht eines indischen Staates zubereitete, also 36 verschiedene indische Mahlzeiten.

Mit dem September hörte der Monsunregen auf, die Corona zahlen waren noch immer niedrig und ich mittlerweile geimpft. Alles sprach dafür endlich wieder meiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen: Dem Reisen. Indien war noch immer für den Internationalen Tourismus gesperrt. Dann also alleine Reisen um ein paar Regionen Indiens zu erkunden, die auch mir noch unbekannt sind.

Zunächst ging es jedoch zu einem mir sehr bekannten Ort: Manali, hier hatte ich Sieben Jahre gelebt. Es ist immer wieder schön, hierher zurückzukehren und alte Bekannte zu treffen.

David war für einen mehrtägigen Mountainbike-Video Shoot im Spitital gebucht und ich kam einfach mit.

Das Spitital ist ein Nachbartal des Kullutals, nah an der tibetischen Grenze.

Während David filmte, radelte ich zum höchsten Postamt der Welt um von dort einen Brief an den Weltraum und meine Großeltern zu schicken.

Anschließend ging es erneut nach Lahaul für ein weiteres Mountainbike Rennen, den Landesmeisterschaften, an denen David teilnahm und ich mich auf den Trails übte. Mein Partner aus Manali, Jogi, holte uns nach dem Rennen ab und gemeinsam unternahmen wir eine viertägige Jeep-Tour durch Zanskar– einst eine Trekkingroute, nun auch befahrbar und genial für Motorrad und Mountainbike Touren.

Phuktal Kloster

Die Tour endete in Leh, wo ein dreitägiges Mountainbike für mich startete.

Nach soviel Bergwelt freute ich mich auf meinen einwöchigen Ashramaufentalt in Rishikesh während des hinduistischen Festes Navratris.

Wie kann man einem Alltag bestehend aus Meditation, Yoga, Pujas, Zeremonien, gesunden Mahlzeiten und Wanderungen mit meinem Freund Noor, nicht zufrieden sein?

Die Ruhe wurde jedoch etwas von der plötzlichen Verkündigung gestört, dass Indien ab dem 15. November den internationalen Tourismus wieder öffnen würde! An den Gedanken musste ich mich kurz gewöhnen.

Doch bevor es zurück nach Shimla an den Schreibtisch ging, schwang ich mich auf eine Royal Enfield hinter meinen Partner aus Uttarakhand, Siddhartha, um mit ihm den Bergstaat Uttarakhand etwas besser kennenzulernen.

Die nächsten Tage sollten ein buntes Abenteuer bestehend aus Pilgerwanderungen, hohen Siebentausender Gipfelriesen, Tempeln, Bergseen, grandiosen Aussichten, netten Menschen, tausenden von Pilgern und hunderten von Kilometern auf dem Motorrad werden.

Dann ging es doch an den Schreibtisch um den Reisekalender 2022 zu planen, neue Reisen zu entwickeln, Preise zu kalkulieren und die guten Neuigkeiten um die Öffnung Indiens zu verkündigen.

Meinen Geburtstag im November feierte ich traditionell im Ayurveda Hotel. Dann hieß es erneut Abschied von David zunehmen: Ein kurzer Abstecher nach Delhi für den Besuch der Chetna NGO und dann auf eine zweiwöchige grandiose Tour durch die Nordostsstaaten Meghalaya und Assam mit glasklaren Flüssen, Wurzelbrücken, Höhlen, indigenen Völkern, Teeplantagen, Nashörnern, Flussdelphinen und neuen Freunden!

Gleich darauf ging es noch gleich auf die Andamamanischen Inseln mit zwei Freundinnen zum Tauchen und Sonne tanken.

Damit war dann auch meine Reiselust erst einmal gestillt und ich freute mich darauf die letzten 10 Tage noch gemeinsam mit David zu verbringen, bevor es nach Deutschland gehen sollte.

Die Weihnachtsfeier mit den Kindern aus Shimla war ein schönes Ende für meinen fast zweijährigen Indienaufenthalt.

Vor ein paar Tagen flog ich nach Deutschland und ab hier kennt ihr ja meine Geschichte.

Ich wünsche euch vom Herzen einen wunderbaren Start in das 2022. Wer Lust hat, nimmt am 31.12. um 8:00 Uhr an der Live Yoga Stunde zum Jahresende mit mir auf Youtube teil.

Chalo! Reisen und mir wünsche ich einen baldigen Start der Reisen in Indien.

Cheers!

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