Eine Indienreise nach der Corona Pandemie- was bleibt, was hat sich verändert?

Auch hier in Indien hatte niemand aus der Reisebranche damit gerechnet, dass die Corona Pandemie ganze zwei Jahre anhalten und damit den kompletten internationalen Tourismus lahm legen würde.

Eine Reise nach Indien ging für ganze anderthalb Jahre einfach nicht, denn es wurden keine Touristen Visa ausgestellt und alle Langzeit Touristen Visa als ungültig erklärt.

Hinzu kam natürlich auch die Stilllegung des internationalen Flugverkehrs, nur zwischen bestimmten Staaten durften gewisse Fluglinien unter einen „Air Bubble Agreement“ fliegen.

Seit November 2021 wurde der Tourismus mit der Ausstellung des 30-Tage-Online-Visa wieder erlaubt (die ersten 500000 Visa sind übrigens noch immer kostenlos!), seit März werden auch wieder Langzeit Touristen Visa ausgestellt und die alten Touristen Visa haben ihre Gültigkeit wieder erlangt.

Zudem ist der internationale Flugverkehr seit dem 27. März wieder in Kraft getreten, wobei es sicherlich noch einige Zeit dauert, bis alle Fluglinien Indien wieder anfliegen und somit das Preisniveau etwas fällt.

Viele meiner indischen Kollegen, sehnen das Kommen internationaler Gäste bei. Ob Hotelbesitzer, Fahrzeugunternehmer, Trekkingveranstalter, Anbieter von Aktivitäten oder Restaurantleiter – sie alle haben während der letzten zwei Jahre gerade so überlebt. Sei es durch eine Arbeit in einer anderen Branche, durch die Unterstützung Freunde und Familie oder den stark wachsenden Inlandstourismus.

Endlich fangen die Kochkurse für Rekha wieder an

Doch wer glaubte, dass es mit den aufgehobenen Beschränkungen wieder richtig losgeht, hat sich geirrt.

Zwar spürt man innerhalb Indiens von Corona so gut wie gar nichts mehr, außer dass vielleicht die ein oder andere schmutzige Stoffmaske unter einem Kinn hängt, doch scheint die Unsicherheit noch in den Knochen der zukünftigen ausländischen Touristen zu stecken.

volle Straßen in Jodhpur- hier wird fröhlich eine Hochzeit gefeiert

Gerade uns Deutschen wird die Einreise noch immer durch den nötigen negativen PCR Test vorab der Reise erschwert. Touristen aus über 100 Ländern dürfen nach Indien mit dem Nachweis einer vollständigen Impfung einreisen. Nicht jedoch wir Deutschen.

Da Deutschland die Inder nicht ungetestet einreisen lässt, hält Indien gegen.

Mit so vielen (harmlosen) Corona Fällen in Deutschland, birgt so ein Test natürlich ein großes Risiko! Zumal viele Tests auch noch lange nach einer Corona Erkrankung ein positives Ergebnis zeigen.

Hoffen wir also darauf, dass uns dieser Test bald erspart bleibt. Erst dann werden wohl auch wieder Gruppenveranstalter sich trauen, Reisen anzubieten.

Ansonsten bleibt nur die Option einer Reisekranken/Rücktrittsversicherung mit Corona Schutz.

Neben dem negativen PCR Testergebnis (oder den Nachweis einer vollständigen Impfung für alle Österreicher und Schweizer und vieler anderer Nationalitäten), gilt es übrigens auch das Formular der AirSuvidha App auszufüllen. Prinzipiell ein unkompliziertes Formular, bei dem eine PDF des Reisepasses und negativen Testergebnis hochgeladen, sowie Angaben zum Flug, sowie einer indischen Adresse  und Kontaktnummern gemacht werden muss.

Dann steht der Einreise nach Indien nichts mehr im Weg- und wer einmal im Land ist, der kann Indien in vollen Zügen genießen.

Im Vergleich zur „Vor Corona Zeit“, gibt es deutlich weniger Ausländische Touristen. Als westlicher Reisender ist man in Indien nun fast etwas Besonderes. Fast wähnt man sich wie vor 30 Jahren, wenn die Security am kleinen Jodhpur Flughafen mit einem ein Foto machen möchte, man im Zug sitzt und die ringsum sitzenden Inder ihr Essen mit einem teilen oder kleine Kinder zum ersten Mal staunende „weiße Haut“ und „goldene Haare“ berühren.

bei so wenig ausländischen Touristen fallen wir noch mehr unter den Indern auf

Gerade die Menschen in der Tourismusindustrie begegnen ein mit großer Freude und Freundlichkeit. Meist ist man der erste Gast und wird als solcher auch gebührlich umsorgt.

Es ist eine große Freude in diesem herzlichen Indien unterwegs zu sein. Dabei ist die touristische Infrastruktur erstaunlich gut intakt. Alle Hotels sind geöffnet, alle Aktivitäten werden durchgeführt, fast alle Restaurants und Cafés können ihre komplette Speisekarte anbieten. Nicht zuletzt, weil der Inlandstourismus weiter zugenommen hat. Viel mehr Inder reisen nun innerhalb der eigenen Landesgrenzen.

Ein leerer Strand passt uns gut

Der einzige Verzicht stellen die Audio-Guides in den historischen Monumenten da. Doch darüber kommt man schnell hinweg, wenn man stattdessen von einem  wissenden Guide durch die Gemäuer geführt wird.

Erwähnt man Corona, passieren zweierlei Dinge. Entweder wird man irritiert angeschaut und es wird einem erklärt, dass es Corona nicht mehr gibt, oder es wird von den schwierigen Zeiten und finanziellen Einbußen berichtet.

Unser Wanderguide Sri in Munnar hatte eine harte Zeit während der letzten 2 Jahre

Umso zufriedener ist man als Reisender dann, wenn man dafür sorgen kann, dass es wieder losgeht mit dem Tourismus und den Menschen ihr Einkommen zurückgibt.

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