Alles Rund um das Himalaya Königreich Bhutan

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Daten und Fakten zu Bhutan

Bhutan, auch bekannt unter dem poetischen Namen „ Land des Donnerdrachens“  liegt im östlichen Himalaya und wird von den beiden mächtigen Staaten China (im Norden) und Indien (im Süden) umschlossen. Mit einer Fläche von ungefähr 38.394 Quadratkilometern ist das Land in etwa so klein wie die Schweiz. Dabei wird die Bevölkerung auf 750.000 Menschen geschätzt, was Bhutan zu einem sehr dünn besiedelten Land macht.

Der Donnerdrache ist ein Symbol für Macht, Stärke und Glück und wird oft mit dem Buddhismus und der spirituellen Natur Bhutans in Verbindung gebracht. Die Bezeichnung „Land des Donnerdrachens“ verweist auf die tiefen spirituellen Wurzeln des Landes und seine Verbindung zum Buddhismus.

Bruttonationalglück

lachende Bhutanische Frau

Was Bhutan besonders macht, ist seine einzigartige politische und soziale Philosophie des „Bruttonationalglücks“. Anstatt das Bruttonationaleinkommen als Hauptmaßstab für den Fortschritt zu verwenden, legt Bhutan Wert auf die Förderung des allgemeinen Wohlbefindens seiner Bürgerinnen und Bürgerlegen. Dieser Ansatz beruht auf den vier Säulen des Glücks: nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung, Erhaltung der Umwelt, Bewahrung der kulturellen Identität und gute Regierungsführung. Besonders werden die Bildung, der Umweltschutz und der Erhalt der kulturellen Traditionen gefördert. Die gesundheitliche Versorgung ist kostenlos und Bhutan ist noch immer mit knapp 80 % Wald bedeckt. Hier sollen die glücklichsten Menschen der Welt leben.

Der Buddhismus in Bhutan

Einen großen Einfluss auf fdieser Staatsphilosophie hat sicherlich die buddhistische Religion, die von 75 % der Bevölkerung praktiziert wird.

Paro Dzong

Der Buddhismus wurde im 7. Jahrhundert n. Chr. in Bhutan eingeführt, als der tibetische König Songtsen Gampo den Buddhismus als Staatsreligion annahm. Seitdem hat der Buddhismus tiefe Wurzeln in der bhutanischen Kultur geschlagen und ist zu einem integralen Bestandteil des täglichen Lebens geworden. Bhutan folgt überwiegend der Vajrayana-Schule des Buddhismus, die auch als tantrischer Buddhismus bekannt ist.

Klöster und Tempel sind in ganz Bhutan verstreut und spielen eine wichtige Rolle im religiösen und sozialen Leben der Menschen. Die Klöster dienen als Zentren des Lernens, der Meditation und des Gebets. Mönche und Nonnen spielen eine bedeutende Rolle in der Gesellschaft und widmen sich dem Studium der buddhistischen Lehren, dem Erhalt der Traditionen und der Durchführung von religiösen Zeremonien und Ritualen. Es wird gern gesagt, in Bhutan gebe es mehr Mönche und Nonnen, als Soldaten, doch ist die Anzahl mit etwa 8000 auf beiden Seiten ziemlich ausgewogen.

Ein kleiner Mönch

In ganz Bhutan gibt es buddhistische Universitäten, wo die Philosophie, Rituale, Gebete, Meditation und Diskussion gelehrt werden. Zu der jahrelangen Ausbildung gehört auch eine dreijährige Meditationspraxis an einem energiereichen einsamen Meditationsort. Überall in Bhutan findet man Meditationshöhlen, Zentren und Behausungen.

Eine der bekanntesten religiösen Stätten Bhutans ist das Taktsang-Kloster, auch bekannt als Tigernest-Kloster, das spektakulär an einer Klippe hoch über dem Paro-Tal thront. Es ist ein wichtiger Wallfahrtsort und ein Symbol des Buddhismus in Bhutan. Daneben gibt es viele uralte Tempel aus dem 7. Jahrhundert und die Dzongs, Festungen, oft aus dem 17. Jahrhundert stammend. Rinpoches, heilige Personen werden wiedergeboren, Mönche und Nonnen entscheiden sich für ihren religiösen und spirituellen Weg meist freiwillig.

Der buddhistische Glaube prägt nicht nur das religiöse Leben, sondern auch die alltäglichen Werte und Verhaltensweisen der Menschen. Konzepte wie Mitgefühl, Achtsamkeit und spirituelle Entwicklung sind tief in der bhutanischen Kultur verwurzelt. Der Buddhismus lehrt auch die Wertschätzung der Natur und den Schutz der Umwelt, was zu Bhutans Ruf , eines der ökologischsten Länder der Welt zu sein, beigetragen hat.

Wirtschaft Bhutans

Die Wirtschaft Bhutans wird als eine der kleinsten und am wenigsten entwickelten Volkswirtschaften der Welt betrachtet.

Bhutans Wirtschaft beruht hauptsächlich auf Landwirtschaft, Viehzucht und Forstwirtschaft, wobei Reis, Kartoffeln, Mais, Zitrusfrüchte und Milchprodukte zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Produkten gehören. In 2007 wurde mit einer Landreform das Land gerechter an die Bevölkerung aufgeteilt.

Obst und gemüse in Bhutan

Bergbau, vor allem der Abbau von Marmor und Schiefer, sowie der Tourismussektor, der aufgrund der landschaftlichen Schönheit und der kulturellen Attraktionen des Landes an Bedeutung gewinnt, sind ebenfalls wichtige Einkommensquellen.

Die Regierung Bhutans hat einen starken Fokus auf nachhaltige Entwicklung und Umweltschutz gelegt. Bhutan gilt seit 2020 als einziges klimaneutrales Land der Welt.

Bhutan legt hohe Priorität auf seine Naturschutzgebiete, die reich an biologischer Vielfalt sind und ist bekannt  für seine Politik des „High Value, Low Impact“ -Tourismus. Dazu später mehr.

Bhutan hat in den letzten Jahren einige Schritte unternommen, um seine Wirtschaft zu diversifizieren und das Geschäftsklima zu verbessern. Es wurden Maßnahmen ergriffen, um ausländische Investitionen anzuziehen, insbesondere in Bereichen wie erneuerbare Energien, Landwirtschaft, Tourismus und Informationstechnologie. Momentan entstehen überall große Wasserkraftwerke. Die Regierung hat auch Initiativen zur Förderung des Handels und zur Verbesserung der Infrastruktur ergriffen.

Es ist wichtig anzumerken, dass Bhutan ein Land mit begrenzten Ressourcen ist und dass seine Wirtschaftsstruktur stark von den Nachbarländern, insbesondere Indien, abhängig ist. Indien ist Bhutans größter Handelspartner und unterstützt das Land in verschiedenen Bereichen, darunter Infrastruktur, Energie und Handel.

Demokratisches Königreich Bhutan

Bhutan ist ein Königreich in Südasien und eine der wenigen verbliebenen Monarchien der Welt. Dabei ist die Monarchie noch recht jung. Der erste König bestieg 1907 den Thron und vereinigte so die verschiedenen kleineren Bezirke Bhutans, die von ihren eigenen Oberhäuptern geführt wurden.

das Köingspaar Bhutans ist überall abgebildet

In 2007 wurde vom amtierenden bhutanischen König Jigme Singye Wangchuck die Demokratie und die ersten Wahlen eingeführt. Das Königshaus wird von der Bevölkerung stark geliebt und überall finden sich große Plakate der Königsfamilie in ganz Bhutan. Der König stellt das Oberhaupt des Staates da.

Interessanterweise gehören die buddhistische Religion und Politik in Bhutan doch irgendwie fest zusammen, wenngleich sie wohl getrennt sind und Religionsfreiheit in Bhutan herrscht.

Wie in der Politik, gibt es in der Religionsausübung in Bhutan ähnliche Hierarchien. So dienen die 20 Dzongs (Festungen) in jedem bhutanischen Bezirk sowohl als Klöster für religiöse Rituale, als auch als administrative Zentren für die Verwaltung in Bhutan. Sie sind ein Symbol der bhutanischen Kultur und Architektur und repräsentieren die enge Verbindung zwischen Religion und Regierung.

Kultur und Traditionen in Bhutan

Die Kultur der Menschen in Bhutan ist geprägt von einer reichen Tradition, die eng mit ihrer religiösen Überzeugung, dem Buddhismus, verbunden ist.      

Die traditionelle Kleidung der Bhutaner wird als „Kira“ für Frauen und „Gho“ für Männer bezeichnet. Die Kira ist ein langes, gewickeltes Gewand, das bis zu den Knöcheln reicht und mit einer Brosche, dem „Koma“, gesichert wird. Der Gho ist ein knielanger Umhang, der mit einem Gürtel, dem „Kera“, befestigt wird. Die Menschen tragen ihre traditionelle Kleidung bei besonderen Anlässen, Festivals und sogar im täglichen Leben.

Ich in traditioneller bhutanischer Kleidung

Bhutan ist bekannt für sein Handwerk, das oft von den Menschen in den Dörfern und Klöstern des Landes praktiziert wird. Zu den traditionellen Handwerken zählen Holzschnitzerei, Töpferei, Weberei, Metallbearbeitung und das Anfertigen von Thangka (tibetischen Rollbildern) und Schmuck. Diese Handwerkskünste werden von Generation zu Generation weitergegeben und sind Ausdruck der kulturellen Identität Bhutans. Mittlerweile gibt es sogar staatliche Schulen, in den das Wissen um die alten Künsten  weiter gegeben wird.

Bhutan ist tief verwurzelt in spirituellen Traditionen und Aberglauben. Viele Bhutaner glauben an Geister und Dämonen und praktizieren Rituale und Zeremonien, um sich vor ihnen zu schützen. Es gibt auch den Glauben an „Dreus“ oder Glücksbringer, die als Schutz vor Unglück und Negativität dienen sollen. Aberglaube spielt eine wichtige Rolle im täglichen Leben und bei besonderen Anlässen, genauso wie das persönliche Horoskop.

Die traditionellen Behausungen in Bhutan werden als „Zhon“ oder „Bhukari“ bezeichnet. Es handelt sich um Holzhäuser mit steilen Dächern und oft reich verzierten Fassaden. Die Häuser sind oft mehrstöckig, mit Wohnbereichen im oberen Stockwerk und Lager- und Stallräumen im unteren Stockwerk. Die Architektur der Häuser spiegelt die traditionelle bhutanische Bauweise wider und ist an die lokalen klimatischen Bedingungen angepasst und wunderschön. Bitte nicht wundern, wenn man neben Drachen, Lotusblumen und anderen Glückssymbolen, auch den Penis als Abbild auf den Wänden der Häuser gemalt sieht. Dieser symbolisiert Glück und Energie.

Traditionelles Haus mit Wandbemalung

Die Esskultur Bhutans

Essen in Bhutan

Die traditionelle bhutanische Küche ist geprägt von herzhaften Gerichten, die oft auf Reis, Eintöpfen und Gemüse basieren. Eines der bekanntesten Gerichte ist „Ema Datshi“, das als Nationalgericht gilt. Es besteht aus Chilischoten und Käse und wird oft mit Reis serviert. Die Schärfe der Chilis wird durch den cremigen Geschmack des Käses ausgeglichen, was zu einem unvergesslichen Geschmackserlebnis führt. Bhutaner lieben es scharf!

Kochkurs mit den Einheimischen Frauen: EMa Dathsi

Jede Region hat ihre eigenen kulinarischen Spezialitäten. In der westlichen Region ist „Hapai Hantue“ beliebt, ein Gericht aus getrockneten Rindfleischstreifen, das mit Knoblauch, Zwiebeln und Gewürzen zubereitet wird. In der östlichen Region ist „Phaksha Paa“ ein traditionelles Gericht, das aus mariniertem Schweinefleisch mit Spinat oder Rüben zubereitet wird. Diese regionalen Spezialitäten spiegeln die Vielfalt der Landschaft und die kulturellen Unterschiede innerhalb des Landes wider. Oft werden wilde Farngemüse, getrocknete Blasttgemüse oder wilde Pilze zubereitet.

Momos- gefüllte Teigtaschen

Die bhutanische Küche wurde auch von den benachbarten Ländern beeinflusst, insbesondere von Indien und Tibet. „Momos“ sind beispielsweise gefüllte Teigtaschen, die aus Tibet stammen und in Bhutan sehr beliebt sind. Sie werden mit einer Vielzahl von Füllungen wie Fleisch, Gemüse oder Käse zubereitet und mit einer würzigen Soße serviert. Auch indisches Curry und Gewürze finden in der bhutanischen Küche Verwendung und verleihen den Gerichten eine besondere Note.

Die Käseverkäuferin bietet Yakkäse an

Die bhutanische Küche verwendet viele lokale Zutaten wie Yak-Fleisch, Yak-Milch, Bambussprossen, Pilze und verschiedene Kräuter. Die Ernährung ist oft reich an Vollkornprodukten, Gemüse und Hülsenfrüchten, was zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung beiträgt. Bhutan ist auch für seine sogenannten „Red Rice“ bekannt, eine Sorte Vollkornreis, die dem Land eine charakteristische rote Farbe verleiht.

Traditionelle Bhutanische Medizin

Die traditionelle bhutanische Medizin, bekannt als „Sowa Rigpa“, hat eine lange Geschichte und spielt auch fast nur noch in der ländlichen Region eine Rolle, wenngleich die Regierung das alte tibetische Medizinsystem versucht aufrecht zu erhalten.

Sowa Rigpa basiert auf den Prinzipien des tibetischen Buddhismus und umfasst ein umfangreiches Wissen über Pflanzenheilkunde, Mineralien, tierische Produkte, Ernährung, Massagetechniken und andere therapeutische Ansätze. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Gesundheitsfürsorge, der den Körper, den Geist und die Umwelt in Betracht zieht.

Der chinesische Raupenpilz, wissenschaftlich bekannt als Ophiocordyceps sinensis, ist eine einzigartige und faszinierende Pilzart, die in den bergigen Regionen von Tibet, Bhutan, Nepal und anderen Teilen Asiens vorkommt. Es ist auch unter verschiedenen Namen bekannt, darunter „Himalaya-Gold“, „Yartsa Gunbu“ und „Caterpillar Fungus“.

Eine besondere Bedeutung in der lokalen Medizin nimmt auch der chinesische Raupenpilz ein. Er infiziert die Raupen bestimmter Schmetterlingsarten, dringt in deren Körper ein und wächst dann aus ihrem Kopf oder Nacken. Der Pilz ernährt sich vom Körper der Raupe und tötet sie letztendlich. Die Kombination aus dem Pilzmyzel und der mumifizierten Raupe bildet den chinesischen Raupenpilz, der eine charakteristische Form hat.

In der traditionellen chinesischen Medizin wird der chinesische Raupenpilz seit Jahrhunderten als wertvolles Heilmittel angesehen. Er wird für seine potenziellen gesundheitlichen Vorteile geschätzt, darunter die Stärkung des Immunsystems, die Steigerung der Energie und Ausdauer, die Förderung der Lungen- und Nierenfunktion sowie die Behandlung  verschiedener Beschwerden wie Asthma, Müdigkeit und sexueller Dysfunktion.

Der chinesische Raupenpilz hat auch auf dem internationalen Markt einen hohen Wert erlangt. In einigen Ländern wird er als Delikatesse betrachtet und zu einem hohen Preis gehandelt. Dies führt zu einer intensiven Sammlung in Bhutan. Er gedeiht in Höhenlagen zwischen 3.000 und 5.000 Metern über dem Meeresspiegel.

Das „Hot Stone Bath“

Das „Heiße Stein Bad“, bekannt als „Dotsho“ oder „Me-Tsho“ in Bhutan, ist eine traditionelle Badepraxis, die seit langem Teil der bhutanischen Kultur ist. Es ist eine einzigartige Wellness- und Entspannungserfahrung, die auf den heilenden Eigenschaften von heißem Wasser und speziell ausgewählten Kräutern basiert.

Das Hot Stone Bath wird normalerweise in einer Holzwanne oder einem speziellen Badehaus im Freien durchgeführt. Große Steine werden im Feuer erhitzt und dann in das mit Wasser gefüllte Becken gegeben. Dies erhitzt das Wasser und setzt therapeutische Mineralien und ätherische Öle frei.

Zusätzlich werden oft verschiedene heilende Kräuter und Pflanzen hinzugefügt, wie beispielsweise Artemisia, Zitronengras und lokale Kräuter, die für ihre entspannenden und heilenden Eigenschaften bekannt sind. Das warme Wasser und die Kräuter sollen den Körper entgiften, Muskelverspannungen lösen, die Durchblutung fördern und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

Hier kommen die heißen Steine hinein. Auf der Rückseite befindet sich dann die private Wanne

Das Hot Stone Bath hat auch eine symbolische Bedeutung in der bhutanischen Kultur. So soll das Baden in heißem Wasser mit Kräutern und Steinen negative Energie vertreiben und das Gleichgewicht von Körper und Geist wiederherstellt werden. Es wird als reinigendes Ritual angesehen, das die spirituelle Reinheit fördert.

Ich empfehle allen Bhutanreisen solch ein Bad einmal auszuprobieren!

Nationalsport Bogenschießen

Bogenschießen ist der Nationalsport Bhutans und hat eine lange Tradition im Land. Es wird nicht nur als sportliche Aktivität, sondern auch als kulturelle Praxis betrachtet und spielt eine wichtige Rolle bei Feierlichkeiten und gesellschaftlichen Zusammenkünften. Während einer Reise durch Bhutan kann man oft Schützen während ihrer Übungen beim Bogenschießen beobachten und auch einmal selbst Hand anlegen.

Bogenschießen

Bhutanische Bogenschützen verwenden traditionelle Bögen, die aus Bambus und Holz gefertigt sind und oft mit wunderschönen Schnitzereien verziert werden. Die Pfeile werden aus Bambus hergestellt und mit natürlichen Federn befiedert. Die Schützen tragen während des Wettkampfs ihre traditionelle Kleidung, die Kira für Frauen und Gho für Männer.

Das Bogenschießen in Bhutan unterscheidet sich von den internationalen Standards. Die Entfernung zwischen den Zielen beträgt 145 Meter, was die Präzision und Geschicklichkeit der Schützen auf die Probe stellt. Ein charakteristisches Merkmal des bhutanischen Bogenschießens ist der laute und fröhliche Austausch von Spott und neckenden Kommentaren zwischen den Schützen und ihren Gegnern.

Bogenschützen treten in Teams an und die Wettkämpfe sind oft von Gesang, Tanz und allgemeiner Ausgelassenheit begleitet. Trommeln und traditionelle Musik werden gespielt, um die Atmosphäre zu verstärken und die Schützen zu ermutigen. Es ist üblich, dass die Schützen nach einem erfolgreichen Schuss jubeln und tanzen, um ihren Sieg zu feiern.

Feste in Bhutan

Feste spielen eine zentrale Rolle im kulturellen Leben Bhutans und Maskentänze sind ein faszinierender Teil dieser Feierlichkeiten.

Die Feste, die in Bhutan als „Tsechus“ bekannt sind, werden zu Ehren von Guru Rinpoche, dem Gründer des tantrischen Buddhismus in Bhutan, abgehalten. Diese farbenfrohen Veranstaltungen finden an heiligen Stätten, Klöstern und Dzongs im ganzen Land statt und ziehen zahlreiche Einheimische und Touristen an.

Die Maskentänze, auch „Cham“ genannt, sind ein Höhepunkt der Tsechus. Die Tänzer tragen kunstvoll geschnitzte Masken, die verschiedene Gottheiten, Dämonen und mythologische Figuren darstellen. Jede Maske hat eine symbolische Bedeutung und verkörpert eine bestimmte Persönlichkeit oder spirituelle Kraft.

Maskentanz

Die Maskentänze erzählen Geschichten aus der buddhistischen Mythologie und übermitteln religiöse Botschaften. Die Tänzer führen Choreografien auf, begleitet von traditioneller Musik und Gesang. Die Bewegungen sind elegant und präzise, während die Masken und Kostüme einen farbenfrohen und beeindruckenden visuellen Genuss bieten.

Während der Tsechus werden auch religiöse Rituale, Gebete und Opfergaben zelebriert. Die Menschen kleiden sich in ihre traditionelle Kleidung und nehmen an den Festlichkeiten teil. Es ist eine Zeit des Gebets, der Freude, des sozialen Zusammenseins und des Ausdrucks der kulturellen Identität.

Die Tsechus finden zu verschiedenen Zeiten im ganzen Land statt, wobei der bekannteste und größte Tsechu in der Hauptstadt Thimphu abgehalten wird. Aber auch in anderen Städten und Dörfern gibt es regionale Tsechus, die ihre eigenen einzigartigen Rituale und Maskentänze haben. Während einer Bhutan – Reise ist die Teilnahme an solch einer Festlichkeit natürlich ein Highlight.

Bhutan: Natur Pur

Landschaft Bhutans

Die Landschaft Bhutans bietet eine atemberaubende Kulisse von majestätischen Bergen, tiefen Tälern, üppigen Wäldern, malerischen Flüssen und einer reichen Artenvielfalt. Das Land liegt im östlichen Himalaya-Gebirge und erstreckt sich über eine beeindruckende Höhenspanne von etwa 200 Metern im Süden bis zu über 7.500 Metern im Norden.

Die höchsten Gipfel Bhutans gehören zu den mächtigen Himalaya-Bergketten, darunter der Gangkhar Puensum, der mit einer Höhe von über 7.500 Metern als der höchste unbestiegene Berg der Welt gilt. Andere bemerkenswerte Gipfel sind der Jomolhari, der Jichu Drake und der Masang Gang.

Das Land ist durchzogen von tiefen Tälern, die von wilden glasklaren Flüssen wie dem Paro Chhu, dem Punatsang Chhu und dem Wang Chhu durchzogen werden. Die Täler bieten fruchtbare Böden für die Landwirtschaft und sind von grünen Feldern und Terrassen geprägt.

Die Flora Bhutans ist äußerst vielfältig und reicht von subtropischen Wäldern im Süden bis zu alpinen und subalpinen Vegetationszonen in den höheren Lagen. Die Wälder bedecken einen Großteil des Landes und sind Heimat für eine beeindruckende Vielfalt an Pflanzenarten. Bhutan ist bekannt für seine Rhododendrenwälder, die im Frühling in leuchtenden Farben erblühen.

Die Tierwelt Bhutans ist ebenfalls bemerkenswert. In den Wäldern und Bergen des Landes finden sich zahlreiche Tierarten, darunter Schneeleoparden, Bengalische Tiger, Rotpandas, Bären, Hirsche, Wildschweine und verschiedene Affenarten wie den Goldenen Langur. Bhutan ist auch ein Paradies für Vogelliebhaber, da es über 700 Vogelarten beheimatet, darunter den seltenen Schwarzhalskranich und verschiedene Arten von Spechten, Pfauen und Adler. Viele Touristen reisen allein für die Vogelbeobachtung oder zum Fischen nach Bhutan! Das Natonaltier ist der Tarpin: Halb Ziege, halb Rind.

Tarpin -National Tier Bhutan

Um die reiche natürliche Umgebung Bhutans zu schützen, hat das Land eine Politik des Umweltschutzes und der Erhaltung verfolgt. Etwa 26 Prozent der Landfläche Bhutans sind als geschützte Naturschutzgebiete und Nationalparks ausgewiesen, die dazu beitragen, die Artenvielfalt und die Ökosysteme zu bewahren. Im Vergleich zu Indien ist Bhutan außerordentlich sauber.

Der Royal Manas Nationalpark ist wohl der bekannteste Park. Er liegt im Süden Bhutans und grenzt an Indien. Er ist einer der ältesten Schutzgebiete des Landes und wurde 1966 gegründet. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von etwa 1.057 Quadratkilometern und umfasst eine Vielzahl von Ökosystemen, von subtropischen Wäldern bis hin zu grasbewachsenen Ebenen. Er ist Heimat für eine Vielzahl von Tierarten wie den Bengalischen Tiger, den Asiatischen Elefanten, den Gaure (ein wilder Ochse), den Goldlangur und viele andere.

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