Notfallapotheke für Trekkingtouren und Bergexpeditionen im indischen Himalaya

Der indische Himalaya ist hoch, groß und für weite Teile unbewohnt.

Auf Trekking- oder Bergtouren trifft man oft tagelang auf keine Menschenseele, außer ein paar Schäfern. Dörfer findet man meistens nur an den Start- und Endpunkten der Trekkingtouren.

Daher ist es wichtig, für den medizinischen Notfall selbst ausgerüstet zu sein.

In Indien besteht das gesundheitliche Hauptrisiko in der Höhe. Die Trekkingtouren und vorallem Bergexpeditionen im Indischen Himalaya führen oft über hohe Pässe nicht selten zwischen 4000 und 5000 Meter hoch. Auf Bergexpedition geht man natürlich sogar noch weiter höher.

Die Höhenkrankheit kann bei zu Schnellem Aufsteigen zu einem kritischen Problem werden und jeder der auf eigene Faust durch den Himalaya zieht, sollte sich vorher gut über das richtige Vorgehen bei Touren im Hohen Himalaya bezüglich der Höhe informieren.

Wir möchten hier einige Medikamente vorstellen, die helfen können, sich an die Höhe Anzupassen oder als Notfallmedikament bei akuter Höhenkrankheit dienen können um Zeit für einen schnellen und sicheren Abstieg zu gewährleisten.

Alle genannten Medikamente bekommt man auch in den indischen Apotheken

Diamox:

Diamox können als Prophylaxe zwei Wochen vor der Tour eingenommen werden (1 Tablette am Tag). Das Medikament erhöht die Sauerstoffaufnahme des Blutes und hilft daher bei der Akklimatisierung. Allerdings besitzt Diamox viele Nebenwirkungen und wir empfehlen es nicht als Prophylaxe. Stattdessen kann es als Akutmedikament bei Unterstützung des Schlafes eingenommen werden. Dann zwei Stunden vor dem Schlafen gehen 1 Tablette.

Auch wenn man während der Tour merkt, dass man Probleme mit der Akklimatisierung hat und kleinere Höhenkrankheitssymptome auftreten, wie leichter Kopfschmerz und Atemlosigkeit kann Diamox genutzt werden. Dann aber wieder täglich eine Tablette.

Dexamethasone:

Dexamethasone dient als Notfallmedikament bei Hirnschwellung. Symptome sind Gleichgewichtsstörungen und Schwindel. Im Notfall injiziert man 8 mg und nimmt nach allen 6 Stunden eine Tablette von 4 mg. Die Verabreichung des Medikaments sollte Zeit für einen Abstieg auf niedrigere Höhe geben.

Nifedipine:

Rasseln in der Lunge, plötzlicher Leistungsabfall, blutiger Auswurf und Husten sind starke Anzeichen für ein Lungenödem. Dann kann 1 Tablette Nifedipne alle 6 Stunden eingenommen werden. Hier dient das Medikament wieder nur als Notfallmedikament um Zeit für einen Abstieg zu gewinnen.

Neben der Höhenkrankheit können während einer Bergtour in Indien vor allem Magendarmprobleme auf.

Das mag zum einen an der mangelnden Hygiene liegen, kann aber auch Ursachen in der Gewürzkombination und unterschiedliche Zutaten haben.

Wie auch immer, Durchfall und können während einer Bergtour schwächen und sind unerwünscht. Folgende Medikamente können helfen:

Pantoprazole– Gegen Magenübersäuerung

Vomistop– Gegen Übelkeit

Magenantibiotikum– Bei Magen-Darm-Problemen

Lopedium Akut– Bei akutem Durchfall, löst nicht das Problem, aber das Symptom

Kohletabletten– Filtern Giftstoffe aus der Darmflüssigkeit

Des Weiteren machen die Mitnahme von Schmerzmitteln Sinn, wobei Aspirin eher vermieden werden sollte.

Paracetamol/Iburofen– bei Schmerzen und Entzündungen

Der schnelle Wechsel von Kälte und Wärme, die starke Nutzung von Klimaanlagen können auch einmal für eine kleine Erkältung sorgen. Dafür können folgende Medikamente nützlich sein:

Ratiogrippal– Bei akuter Erkältung

Nasenspray– Zur Abschwellung der Nasenschleimhäuten für ein atemfreies Schlafen

Lutschtabletten– bei Halsschmerzen

Neben dieser kleinen Notfallapotheke sollte in jedem Fall auch an Verbandsmaterial für die Behandlung von Wunden gedacht werden. Dazu gehören auch Desinfektionsmittel, sowie Iodsalbe.

Achtung: Wir sind keine Ärzte, sondern nur Bergsteiger. Bitte informieren Sie sich vor einer größeren Bergtour (in Indien) zusätzlich ausführlich bei Ihrem Arzt!

Copyright © 2021 Chalo! Reisen