SUP Yoga auf dem Schwielowsee

SUP-Yoga zum selber machen, beruhend auf eigenen Erfahrungen mit Tipps und Hinweisen

Wenn ich für längere Zeit in Indien bin, geht so manch ein Trend einfach an mir vorbei. So hatte ich nie diesen neuen „Pokemon Hype“ mitbekommen oder von diesen „Clown-Masken-Stories“ gehört, bis ich eben einmal wieder in Deutschland war und es eigentlich schon alles vorbei war.

Ähnlich war es mit SUP Yoga, für die meisten von euch sicherlich ein alter Hut, für mich eine Neukreation des Yoga.

Nun, diesen Sommer bin ich endlich einmal wieder in Deutschland, wohne direkt am Schwielowsee, es ist heiß und im Garten stehen zwei SUP-Boards, also rauf auf das Brett und losgepaddelt.

Yoga kenne ich, auf einem Surfboard stand ich auch schon einmal, nun bringe ich eben beides einfach einmal zusammen, ganz auf meine Art und Weise, ohne jemals eine SUP Yoga Stunde vorher besucht zu haben.

Doch die Lage scheint klar: Das Brett wackelt und erfordert erhöhte Balance, Konzentration und Körperspannung, also genau die Eigenschaften, die beim Yoga sowieso genutzt werden sollten und nun unausweichlich werden, sonst fällt man nämlich ins Wasser.

Je größer das Board, desto einfacher wird es, das Gleichgewicht zu halten, außerdem hat man ein wenig mehr Platz.

Wunderbar gehen Übungen in der Bauchlage, da ist der Körperschwerpunkt am niedrigsten und man schaut direkt auf die glatte Wasseroberfläche, eine schöne bildliche Metapher direkt vor dem eigenen Auge. Denn die glatte Wasseroberfläche spiegelt unseren ruhigen Geist wieder, sowie jede kleine Welle, ausgelöst durch etwas Ungleichgewicht, die Verbildlichung eines aufgewirbelten Gedanken sein kann.

Asanas in der Bauchlage: Cobra, ganze und halbe Heuschrecke, Bogen, Schlange.

Auch Übungen im Sitzen funktionieren gut. Gerade aufgerichtet und mittig sitzend kann man in die Vor-, Seit- oder Rückbeuge gehen, wunderbar den Drehsitz üben, Titili Asana praktizieren und sogar die Taube als ein weiterer schöner Hüftöffner ist möglich.

Bei Asanas in der Rücklage hat man den Schwerpunkt wieder weit unten, das Gewicht ist auf den gesamten Board verteilt und man kann ganz meditativ die leichten Bewegungen des Wassers wahrnehmen. Hat man die Augen offen, schaut man direkt in den weiten Himmel, die vorbeischwebenden Wolken ziehen wie lose Gedanken vorbei…

Shavasana auf dem SUP ist gleich noch einmal viel entspannender!

Auch Pawanmuktasana oder Übungen bei denen man ein oder beide Beine anhebt gehen gut. Doch kommt man in Asanas bei denen man Kopf über auf das Wasser schaut, ist schon sehr viel Konzentration gefragt, Ablenkung ist hier ganz schlecht! Die Brücke oder der Fisch mögen noch gehen, doch richtig wackelig wird es im Rad – sicherlich eine der fortgeschrittensten Asanas -, die ich selbst auf einen Board geübt habe.

Dahingegen gelingt der Schulterstand erstaunlich gut, obwohl nur eine kleine Fläche des Körpers Kontakt mit dem Brett hat und der Schwerpunkt weiter oben ist.

Richtig schwierig sind alle Stehübungen. Tadasana geht noch wunderbar und auch eine kleine Seitbeuge klappt oder Utkatasana – eben die Asanas wo beide Beine nebeneinander auf dem Brett stehen.

Alle Asanas die einbeinig ausgeführt werden, sind mir ohne Verankerung des Brettes mit anderern SUP boards, noch nicht gelungen.

Auch die Krieger erfordern höchste Konzentration, sowie alle Übungen bei denen man seitlich auf dem Board steht, wie bsp. Trikonasana. Achtung: Badegefahr!?

Doch üben kann man alle Asanas, schließlich ist der Sturz in das Wasser nicht gefährlich und sogar erfrischend!

Wirklich gut gehen übrigens alle Asanas bei denen vier Körperpunkte auf dem Brett sind, solche wie der „Hinabschauende Hund“ oder „Katze-Kuh“ im Vierfüßlerstand. Klappen diese Haltungen gut, kann man eine Stufe weiter gehen und einen und dann auch einen weiteren Kontaktpunkt vom Brett lösen, also in den einbeinigen Hund gehen oder im Vierfüßlerstand einen Arm und das gegenüberliegende Bein ausstrecken.

Fazit: SUP Yoga ist ein sehr schöner Trend für den Sommer, den man allein praktizieren kann. Man ist auf dem Wasser und kann sich immer wieder abkühlen. Außerdem erfordert diese Yogapraxis erhöhte Konzentration Körperspannung und Gleichgewicht. Anforderungen die hier intensiv trainiert werden.

Ich mag vor allem die Metaphorik des Wassers, finde auf dem SUP-board wunderbar in meine Pranayama Praxis und in eine tolle Meditation: man schaukelt langsam vor sich hin, hat nur das Wasser um sich und ist völlig present. Toll! Selbst das Stand Up Paddeln auf dem See kann leicht zur Meditation werden, wenn man ruhig und gleichmäßig einen Paddelschlag nach den nächsten setzt und dabei tief ein und ausatmet.

Am besten eignet sich Sup- Yoga, wie auch der normale Yoga, nicht in der prallen Mittagsonne, sondern in den Morgen- und Abendstunden.

Namaste.

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