Hier geht es zur Podcast Folge über Bhutan
Update Einreisebestimmungen Bhutan:
Update zu den neuen Änderungen der Gebühr (SDF) für internationale Bhutan Reisende. Sie haben Gültigkeit vom 1. Juni 2023 bis zum 31. Dezember 2024. Damit hat die bhutanische Tourismusbehörde eine Maßnahme getroffen, die ich befürworte und einige meiner untenstehenden Kritikpunkte relativiert. Ich denke sie wird dem Tourismus sicherlich gut tun:
Je nach geplanter Reiseroute können Besucher mit Wirkung vom 01. Juni 2023 eine der folgenden Optionen wählen
- 4 + 4: Die Reisenden zahlen die SDF von 200 USD pro Nacht und Person für die ersten vier Nächte und erhalten bis zu vier weitere Nächte ohne die Tagesgebühr.
- 7 + 7: Die Reisenden zahlen die SDF von 200 USD pro Nacht und Person für die ersten sieben Nächte und erhalten Sie bis zu sieben zusätzliche Nächte ohne die Tagesgebühr.
- 12 + 18: Die Reisenden zahlen die SDF von 200 USD pro Nacht und Person für die ersten zwölf Nächte und erhalten bis zu achtzehn weitere Nächte ohne Tagesgebühr.
So, jetzt wird es spannend. Kann ich eine Bhutanreise empfehlen? Inwiefern unterscheidet sich die Region des indischen buddhistischen Himalayas von Bhutan? Wie sollte eine Bhutanreise unternommen werden?
Reise Erlebnis Bhutan
Gleich vorne weg: Bhutan ist ein unglaublich schönes und interessantes Reiseland. Wenn dem nicht so wäre, hätte ich sicherlich nicht bis hier hin über 26 Seiten zum Land auf meinem Blog geschrieben. Besonders wer die Bergregion liebt und tiefer in den gelebten Buddhismus eintauchen möchte, ist hier genau richtig.
Auf meiner Bhutanreise habe ich unglaublich viel erlebt und gelernt und bin für die neuen Eindrücke, Bekanntschaften und Erlebnisse sehr dankbar.
Bhutan hat sich selbst, sowohl mit der Exklusivität als Reiseland, als auch mit seiner Politik, die das Glück seiner Bürger in den Fokus stellt, gleich zwei Alleinstellungsmerkmale geschaffen. Diese machen nicht nur neugierig aufs Land, sondern üben auf die meisten Menschen einen großen Reiz auf.
Regulationen des Tourismus in Bhutan
So viele Menschen haben den Wunsch, einmal in ihrem Leben das kleine Königreich mit den glücklichsten Menschen der Welt zu besuchen.
Die wenigsten können es sich doch tatsächlich leisten.
Ich selbst war mir während meiner ganzen Reise, dem Privileg hier sein zu dürfen, bewusst. Das fühlte sich zwar besonders, aber nicht unbedingt gut an. Welche Berechtigung hatte ich, dass ich dieses Land bereisen konnte und andere nicht?
„Low Volume, high quality“ hin oder her. Es muss doch auch irgendwie anders funktionieren, als Reisenden eine 200 $ Steuer pro Tag aufzubrummen. Da diese Steuer für die große Masse an indischen Reisenden eh nicht gilt, ist die Argumentation der Abgabe irgendwie wenig funktional. Sind es ja gerade meine indischen Freunde, die oft in großen Gruppen und wenig kultursensibel reisen.
Ich hatte mich ja schon sehr ausführlich zu dem Thema im vorangegangenen Artikel „Bhutan Einreisebestimmungen, Touristische Regulation und meine Meinung dazu“ geäußert. Da kann gern noch einmal nachgelesen werden.
Bhutan – ein Reiseland mit Potential
Bhutan hat touristisch ein unglaublich großes Potential, das aber leider durch die Art und Weise, wie der Tourismus in Bhutan reguliert wird, kaum genutzt wird.
Eine typische Bhutanreise ist tatsächlich wenig authentisch und irgendwie eine Illusion. Weicht man vom Reiseprogramm nicht ein klein wenig ab, bekommt man wenig vom wirklichen Bhutan mit. Dann hat man einfach nur viele Tempel und Klöster besucht, in westlichen Hotels geschlafen und in langweiligen Restaurants Mahlzeiten vom Buffet zu sich genommen.
Austausch, Lebendigkeit und Authentizität sucht man vergeblich. Fast ist es so, als denken die freundlichen Bhutaner, sie müssten für uns eine bhutanische perfekte Reisewelt erschaffen, in denen sie eine Rolle spielen.
Nur mit viel Mühe und Überredungskünsten gelang es mir, meinem Guide von meiner Art von Reisen zu überzeugen. Oft schienen ihm meine Ideen und Wünsche „zu risky“. Einen Touristen dürfte man nicht in lokale Restaurants, auf unbekannte Wanderungen und nicht touristische Orte lassen.
Als er sich dann aber überreden ließ, stellte sich endlich während der Reise ein Gefühl von Echtheit und Lebendigkeit ein. Nicht nur bei mir, sondern auch bei ihm.
Zudem ist man sich der hohen Kosten der Reise ständig bewusst und man fragt sich, ob sich hier gerade der Wert der Reise erfüllt.
Ein persönlicher Vergleich: Reist man nach Indien, hat man eigentlich nur verhaltene Erwartungen an das volle, laute schmutzige, arme, intensive, anstrengende und gefährliche Land. Ist man dann erst einmal im Land, ist meist alles viel besser, als ursprünglich gedacht.
Reist man nach Bhutan, nimmt man sehr hohe Erwartungen an das Land mit in die Reise, die sich mitunter einfach nicht erfüllen können.
Gibt es hier wirklich die glücklichsten Menschen der Welt?
Vielleicht. Zufrieden sind sie jedenfalls. Und super freundlich, ohne Ausnahme. Natürlich habe ich auch schon andernorts sehr zufriedene und freundliche Menschen getroffen, wie überall auf der Welt. Aber hier ist es doch generell spürbarer.
Ist Bhutan einzigartig?
Ja, ohne Frage. Allein schon aufgrund des gelebten Buddhismus, der intakten Natur, der friedlichen Atmosphäre und der sehr netten Menschen ist Bhutan ein sehr besonderes Land.
Bhutan oder Indien?
Doch wer Ähnliches Erleben, jedoch einen kleineren Geldbeutel hat, kommt mit dem Besuch der indischen Nachbarstaaten den Erlebnissen in Bhutan sehr nahe. Der indische buddhistische Himalaya grenzt mit Arunachal Pradesh und Sikkim direkt an Bhutan. Gleicher Himalaya. Gleiche Religion. Gleiche Natur. Ähnliche Kultur.
Sikkim Pelling Kloster Sikkim Goechala Trek Choka Yuksom, Dorf in Sikkim Kanchenjunga Nationalpark Yuksom
Der Unterschied: Das Reisen in Indien ist viel freier und finanziell wesentlich günstiger. 400 € pro Tag müssen erst einmal ausgegeben werden.
Tatsächlich ist der Unterschied zwischen Bhutan und dem indischen oder auch nepalesischen Himalaya so minimal, dass ich in Frage stelle, ob sich die großen Einschränkungen im Reisen und die hohen Ausgaben für die Bhutanreise momentan lohnen.
Kleine Anmerkung: Indien ist aber definitiv etwas voller, lauter und leider auch schmutziger, wobei das auf die Regionen Arunachal und Sikkim nur in abgeschwächter Form zu trifft.
In Bhutan muss man mit Guide und Fahrer unterwegs sein. (Ich finde das Reisen mit Guide übrigens hervorragend und unbedingt empfehlenswert.) In Bhutan muss man in hochpreisigen Hotels übernachten. Die ganze Reiseroute muss fest stehen, man kann nicht von dieser abweichen. Man hat kaum eine Chance, lokal zu Essen, von lokal zu Reisen ganz zu schweigen.
Wer dennoch einmal gern nach Bhutan möchte, dem empfehle ich eine kurze und knackige Reise mit den schönsten Highlights Bhutans. Anschließend kann weiter in Indien gereist werden, gern mit einer längeren Himalaya -Trekking Tour, die hier deutlich günstiger ist und denen in Bhutan um nichts nachsteht.
Eine Bhutan Reise mit den schönsten Highlights und so authentisch wie möglich
Mit viel Mühe habe ich mit meinen bhutanischen Partner für euch einen sechstägigen Bhutan Reisebaustein erstellt. Es war gar nicht so einfach, meine Kollegen Vorort von meinem Reisekonzept zu überzeugen.
Auf dieser Reise besucht ihr die schönsten Dzongs, Stupas, Tempel und Klöster, wandert natürlich zum berühmten Tigernest, aber erlebt Bhutan auch abseits der Haupttouristenpfade mit lokalen Hausbesuchen, Wanderungen und Marktbesuchen. Sie orientiert sich an meinen 13 Bhutan Reise Highlights.
So lässt sich Bhutan finanziell erschwinglich und dennoch authentisch erleben und wird seiner Rolle als wunderbares Reiseland gerecht. Die Reise kann dann natürlich weiter mit dem Besuch Indiens oder Nepals kombiniert werden.
Wer länger durch Bhutan Reisen möchte, den unterstütze ich bei der Planung gern.