Reise Regionen Indiens: Kerala- Gottes eigenes Land

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Ein paar interessante Daten und Fakten

Der Werbeslogan für den grünen Palmenstaat „Gottes eigenes Land“ trifft es tatsächlich ganz gut. Das südtropische Kerala befindet sich an der südlichsten Spitze Indiens direkt am arabischen Meer und man wähnt sich hier tatsächlich fast wie im Paradies. Nationalparks mit einiger üppigen Pflanzenwelt und artenreicher Fauna, ein grünes Meer aus Teeplantagen oben in den Westernghats, das weitverzweigte Kanalsystem de Backwaters im Flachland Keralas, Kilometerlange, meist touristische Strände, Ayurveda und Yoga Zentren, Gewürze und exotische Früchte in aller ihrer Pracht, sowie Wasserfälle, Dschungel und hohe Berge. Wörtlich bedeutet Kerala übrigens „Land der Kokospalme“, was tatsächlich auch sehr treffend ist.

40000 km² ist Kerala groß, wobei es mit einer 600 km langen Küste weit länger als breit ist. Dabei nimmt es den Großteil der Malabarküste ein. Die breiteste Stelle ist 120 km. Die Südspitze teilt sich der Staat übrigens mit Tamil Nadu. Während die Küstenregion teils sogar mit -2 Metern unter Normal Null liegt, erhebt sich das Land auf bis zu 2695 Meter im Landesinneren in den Westernghats.

Ganzjährig ist es in Kerala warm und humid, doch ab 1000 Meter Höhe kühlt es auf angenehmere Temperaturen ab. So richtig feucht wird es dann von Juni bis Oktober, in der Monsunzeit.

Von den 33 Millionen Einwohnern gibt es in Kerala ca. 50 % Hindus, 27 % Muslime und 18 Christen. Ein im Vergleich zum restlichen Subkontinent recht ausgewogenes Verhältnis. Tatsächlich spürt man in Kerala das schöne miteinander unter den Religionen sehr deutlich.

Kerala ist wohl der entwickelste indische Staat in Bezug auf Bildung, Wohlstand, Gleichberechtigung der Frau und Wirtschaft. Das mag auch an der kommunistisch geprägten Regierung liegen, die deutlich soziale Problematiken angeht.

Kochkurs mit einer selbstbewussten jungen Inderin

96,2 % beträgt die Alphabetisierungsrate, die weit höher als der indische Durchschnitt ist. Zudem beträgt das Verhältnis von Frau zu Mann 1084 zu 1000, das auch für sich spricht. Aufgrund der guten Bildung zieht es viele Menschen Keralas zumindest für eine gewisse Zeit in die arabischen Staaten, um hier gutes Geld zu verdienen und in die Heimat zu schicken. Auch das sorgt in Kerala für einen Wohlstand der auffällt. Zudem spielen Gewürzhandel, Fischfang und Tourismus eine große wirtschaftliche Rolle.

Kerala weißt einen wunderbaren Schatz an Kultur auf und viele wunderbare Tanz- und Theater Formen (wie Kathakali, sie weiter unten), sind hier entstanden. Auch die traditionale Kampfkunst Kalari hat hier seinen Ursprung. Sie ist eine einzigartige Kombination aus Spiritualität, Meditation, Kraft, Flexibilität, Massagetechniken und Akkupressur Punkten (Marmas) und erinnert stark an Yoga. Viele Zentren bieten die Teilnahme am Training (bei Mararikulum, Allepey oder Kochi) an oder führen Kampfkunst Shows vor, so auch in Munnar und Thekkadey.

Insgesamt wirkt Kerala schicker, sauberer, moderner. Die ganz krasse Armut sieht man hier selten. Dafür umso mehr schicke und gepflegte Häuser und auch viele junge moderne Frauen.

Nicht umsonst bezeichnet man Südindien als die „Light Version Indiens“, die einfach etwas einfacher zu bereisen ist. Das liegt auch an den abwechslungsreichen Reisedestinationen innerhalb des Staates, die meist nur wenige Stunden (und nicht Tage) auseinanderliegen.

Private (Aktiv-) Reisen im Auto mit Fahrer bieten sich hier hervorragend an, aber auch Fahrrad- und Motorradtouren, sowie Ayurveda Kuren in Kliniken oder Strandresorts.

Meine Persönliche Beziehung zu Kerala

Yoga am Strand

Nach der Himalaya Region, mag ich Kerala besonders gern. Es ist wohl wieder die Kombination aus Natur und Aktivität, die mir hier so gut gefällt. Zudem habe ich hier mehrere Monate während meines Ayurveda Studiums verbracht und kann viele Locals meine Freunde nennen.

Die Menschen sind unglaublich herzlich und selbst wenn ich die lokale Sprache Malayalam nicht verstehe, reicht schon ein herzliches Kopfwackeln und man hat sich ins Herz geschlossen.

Kerala ist geeignet für:

  • Deine erste Indienreise als Einstiegsreise
  • Aktiv Reisende, die die Natur leben
  • Ayurveda Kuren
  • Fahrrad- und Motorradreisende
  • Alle die Respekt vor Indien haben, aber das Land trotzdem bereisen möchten
Multi Aktiv Kerala Reise

Beste Reisezeit: Ende Oktober bis Juni, wobei es ab März noch etwas wärmer, aber auch weniger touristisch wird. In der Monsunzeit im Juli und August eignen sich vorallem reinigende Ayurveda Kuren. Zudem finden in dieser Zeit einige wunderbare lokale Feste statt. So auch das Onam Fest, zu dessem Anlass das berühmte Schlangenboot Rennen auf den Backwaters stattfindet.

Besondere kulinarische Spezialitäten:

Sadhya: Ein Festmahl auf einem Bananenblatt mit vielen verschiedenen vegetarischen Speisen und eventuell ein Stück Fisch

Sadhya

(Masala) Dosa: Ein großer Pfannkuchen aus fermentiertem Reis und Linsen, oft gefüllt mit würzigen Kartoffeln und serviert mit Kokosnuss Chutney und Sambhar, einer scharfen Linsen-Gemüsesuppe

Dosa in Kerala

Parotha: ein mehrlagiges Fladenbrot

Biryani: Ein würziges Reisgericht, meist mit Fleisch und einer Jogurt Sauce dazu

Puttu, Appam, Idiyappam, Utthapam, idli: alles Beilagen aus Reis zu deftigen Gerichten in verschiedensten Formen

Thoran: trockenes Gemüsegericht mit geraspelter Kokosnuss

Avial: Gemüsegericht mit Kokosnuss und Jogurt

Kurma: Gemüseeintopf mit Kokosnuss Milch

Viele Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte Currys

Kerala Reise Tipps

Kochi

Bereist man Kerala, landet man höchstwahrscheinlich am internationalen Flughafen Kochi. Kochi, auch unter dem Namen Cochin bekannt ist heute mit 600 Tausend Einwohner die zweigrößte Stadt Keralas und das Zentrum des größten Ballungsraumes des Staates.

Kochi

Es erlangte Bedeutung, als eine Flutwelle 1341 ein natürliches Hafenbecken schuf und Seefahrer aus der ganzen Welt kamen um vorallem Gewürzhandel zu betreiben. Zuerst kamen die Chinesen und Araber, später die Portugiesen, dann die Niederländer und letztlich die Briten.

Sie alle prägten den Ort, insbesondere die kleine, zur Stadt gehörende, Insel Fort Kochi. Diese ist für Besucher mit ihrem südeuropäischen Flair, bestehend aus kleinen Sträßchen und vielen Kirchen besonders interessant. Aber hier gibt es auch die chinesischen Fischernetze, einen niederländischen Palast, eine jüdische Synagoge und in der ältesten europäischen Kirche Indiens, der Saint Francis Kirche (1503) lag einmal der portugiesische Seefahrer Vasco Da Gama begraben, den Entdecker des Seeweges von Europa nach Indien.

chinesische Fischernetze

Neben all den Sehenswürdigkeiten eignet sich Fort Kochi um in einem netten Homestay bei Einheimischen zu wohnen, das kleine Viertel per Fuß zu erkunden, gemütlich durch die Sträßchen zu schlendern, den Fischmarkt zu besuchen und Gewürze zu kaufen. Wer mag, kann auch einen Ausflug zum Cherrai Strand planen, dafür überquert man mit der Fähre den Hafen und sieht dabei vielleicht sogar Delphine. Abends kann man sich das berühmte Kathakali Theater ansehen, eine besondere Theaterform aus Kerala bei der neben Schminke, starke Mimik und Gestik genutzt wird.

Munnar

Vier Stunden Richtung Inland durch kleine Städte, vorbei an Ananasfeldern und Kautschuk Plantagen, tief hinein in die Westernghats, befindet sich auf 1600 Metern die Stadt Munnar. Die sogenannte Hillstation ist mit ihrem kleinen bunten Markt zwar ganz nett, aber wirklich einzigartig wird es erst außerhalb des Ortes. Denn hier erstreckt sich über die Hügel ein Meer aus grünem Tee.

Teepflückerinnen in Munnar

Meine Empfehlung: Macht eine geführte Wanderung durch die Teeplantagen und weiter durch die Gewürzgärten.

Hier zum Artikel zur Wanderung

Während der Ganztageswanderung wird euch alles rund um den Tee erklärt, ihr könnt Teepflückerinnen bei der Arbeit zusehen (oder ihnen helfen), wandert auf einen Aussichtspunkt und werdet Kardamom, Pfeffer, Nelken, Vanille, Kakao, Kaffee, Muskat, Ingwer und Kurkuma und viele weitere exotische Pflanzen und Früchte sehen.

Wandern bei Munnar

Auch Wanderungen zu den höchsten Erhebungen Keralas zum Anamudi (2695 m) oder  zum Meesapulimala (2640 m) sind tolle Wanderausflüge. Von den Gipfeln kann man weit in die Flache Ebene Tamil Nadus schauen.

In Munnar lohnt sich auch der Besuch des Teemuseums und ich mag, dass sich hier eine Moschee, ein Hindu Tempel und eine Kirche gegenüberliegen, was für die religiöse Toleranz Keralas spricht.

Von Munnar kann man auch einen interessanten Abstecher nach Tamil Nadu zur Tempelstadt Madurai machen.

Teeplantagen gibt es übrigens auch im Norden Keralas und weiter Richtung Süden.

Nationalparks

Elefant im Perijar Nationalpark

Es gibt mehrere Nationalparks und Naturreservate in Kerala. Mit etwas Glück sieht man Elefanten, Damwild, Bisons oder Bären, eher unwahrscheinlicher ist wohl die Sichtung eines Tigers.

Im Perijar Nationalpark (4 Stunden von Munnar) kann man tolle geführte Wanderungen, Bootsfahrten oder mehrtägige Trekkingtouren unternehmen.

Backwaters

Kayak Tour in den Backwaters

Das 900 km lange künstlich angelegte Kanalsystem der Backwaters in Zentral Kerala am riesigen Vembanad See an der arabischen Küste besteht überwiegend aus dem Süßwasser der Flüsse aus den Westernghats, aber auch etwas aus dem salzigen Meerwasser. Das Kanalsystem wurde angelegt, um die Reisefelder einfach be- und entwässern zu können. Man wägt sich in dem Biotop, wie im Spreewald unter Palmen. Die Menschen leben an den Kanälen, haben statt Autos Kanus, waschen sich selbst, ihr Geschirr und ihre Wäsche hier, tauchen nach Muscheln, fischen Fische und unterhalten Entenfarmen.  Bei einer Kayaktour erlebt man das Leben von Mensch und Tier am Fluss hautnah. Auch wenn das Kanalsystem zunehmend verschmutzt, erlebt man noch immer eine Idylle.

Leben in den Backwaters

Über 2000 Hausboote, die den traditionellen Reisbooten nachempfunden wurden, fahren Touristen mit lauten Motoren über die größeren Kanäle. Wenn man Glück hat, bekommt man ein Hausboot im guten Zustand und dann kann die Fahrt sogar ganz nett sein. Ansonsten sind die Hausbootstouren zum Massentourismus verkommen.

Hausbootstour Backwaters

Hier zu einem Artikel über eine “ Eco-Friendly“ Hausbootstour

Und ein Artikel zur Kayak Tour in den Backwaters

Das Schlangenboot Rennen im August ist ein großes Spektakel.

Die Küste Keralas

Das Meer- bei einer 600 Meter langen Küste, hat Kerala natürlich einiges an Stränden zu bieten. Aber Achtung: Die untouristischen Strände bei den Fischerdörfern sind zum einen nicht nur schmutzig, sondern ein Bad „nur“ in Badekleidung kann manchmal für uns Ausländer doch unangenehm werden. Dann lieber einen Privatstrand eines Resorts oder einen beliebten Strand wie Mararikulum, Varkala oder Kovolam aufsuchen und die Seele baumeln lassen. Plant man ein paar mehr Strandtage und liebt die Backpacker-Atmosphäre, dann sollte man zum Varkala Strand. An der steilen Klippe gibt es Restaurants, Läden und viele Gasthäuser. Von hier kann man die Hauptstadt Trivandrum (hat auch einen internationalen Flughafen) oder die südlichste Spitze Indiens, Kanyakumari, besuchen.

Varkala Strand

Hier zum Artikel „Fischen im Arabischen Meer“

Ayurveda Kuren in Kerala

Ob Wellness Ayurveda am Strandresort oder eine dreiwöchige Ayurveda Pancha Karma Kur in einer Klinik– Kerala ist die Gegend für ein authentisches Ayurveda Erlebnis.

Ich arbeite mit zwei Locations zusammen und biete dort regelmäßig Retreats an.

Die kleine Klinik Greens Ayurveda in Nordindien bietet erstklassige Ayurveda Kuren zum fairen Preis und auch Ayurveda Ausbildungen an.

Beach Resort

Hier ein ausführlicher Artikel zum zweiwöchigen Ayurveda Yoga Retreat mit mir.

Im Abad Turtle Beach Resort am Mararikulum Strand kann man sich ganz luxuriös betreuen lassen.

Shivananda Yoga Ashram

Besonderer Beliebtheit unter Yogis, erfreut sich das Shivananda Yoga Ashram am Neyyar Dam. Wer nach einem authentischen und günstigem Ashram Erlebnis im Shivananda Stil sucht, ist hier genau richtig. Auch Ayurveda Kuren und Yoga Lehrer Ausbildungen werden hier angeboten.

Besondere Touren und Reiseangebote in Kerala:

Multi Aktiv Reise Kerala

Tuktuk Reise Kerala

Reisebaustein Kerala

Fahrrad Rundreise Kerala

Fahrrad Reise von Goa nach Kerala

Fahrradreise von Küste zu Küste

Zweiwöchiges Ayurveda und Yoga Retreat

7 Tage Ayurveda Anschlussreise durch Südindien

Ayurveda Resort Kerala

Ayurveda Klinik Kerala

Motorradreise Südindien

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